UV-Spektroskopie

von | März 18, 2025

UV-Spektroskopie ist eine Methode, bei der man mit ultraviolettem Licht (UV-Licht) untersucht, wie Stoffe dieses Licht aufnehmen. UV-Licht ist für unsere Augen unsichtbar und hat eine kürzere Wellenlänge als normales Licht. Viele Substanzen – zum Beispiel Eiweiße, DNA oder Medikamente – schlucken dieses Licht auf eine ganz bestimmte Weise. Das Muster, wie viel Licht sie aufnehmen und bei welcher Wellenlänge, ist wie ein Fingerabdruck: Es verrät, um welchen Stoff es sich handelt und wie viel davon da ist.

Stell dir vor, du leuchtest mit einer Taschenlampe durch eine farbige Flüssigkeit: Je nach Farbe kommt mehr oder weniger Licht durch. UV-Spektroskopie macht etwas Ähnliches, nur präziser und mit unsichtbarem Licht. In der Labormedizin nutzt man das, um Stoffe im Blut, Urin oder anderen Proben zu analysieren.

Wie funktioniert das?

Die Technik ist eigentlich ziemlich einfach. Man nimmt eine Probe – etwa Blutserum oder eine aufgelöste Tablette – und füllt sie in eine kleine, durchsichtige Kammer, eine sogenannte Küvette. Dann schickt ein Gerät, das Spektrophotometer, UV-Licht durch die Probe. Auf der anderen Seite misst ein Detektor, wie viel Licht durchkommt. Stoffe in der Probe schlucken bestimmte Wellenlängen des Lichts, und das Gerät zeichnet das als Kurve auf. Diese Kurve zeigt Spitzen bei bestimmten Wellenlängen – und die verraten, was drin ist.

Zum Beispiel nehmen Eiweiße im Blut UV-Licht bei etwa 280 Nanometern Wellenlänge auf. Wenn man weiß, wie stark das Licht geschluckt wird, kann man sogar ausrechnen, wie viel Eiweiß in der Probe ist. Das Ganze läuft automatisch und dauert nur ein paar Minuten.

Warum ist UV-Spektroskopie in der Labormedizin wichtig?

In der Labormedizin in Deutschland ist UV-Spektroskopie ein echter Alleskönner. Sie hilft bei vielen Aufgaben:

  • Diagnose von Krankheiten: Ärzte können mit UV-Spektroskopie Stoffe im Blut messen, die auf Probleme hinweisen – etwa zu viel Bilirubin bei Gelbsucht oder Enzyme bei Leberschäden. Das ist schnell und genau.
  • Medikamentenkontrolle: Labore prüfen, ob Tabletten oder Spritzen die richtige Menge Wirkstoff enthalten. UV-Spektroskopie zeigt, ob alles stimmt, bevor es an Patienten geht.
  • Forschung: Wissenschaftler nutzen die Methode, um neue Tests zu entwickeln oder zu verstehen, wie Krankheiten entstehen – etwa durch Veränderungen in der DNA, die UV-Licht anders aufnimmt.

Ein großer Vorteil: Die Methode ist günstig, schnell und braucht nur winzige Mengen an Proben. Außerdem schadet sie der Probe nicht, anders als manche chemischen Tests. In Deutschland, wo Labore hohe Standards haben, ist sie ein fester Bestandteil der täglichen Arbeit.

Wie läuft das in der Praxis ab?

Nehmen wir an, ein Arzt will wissen, ob ein Patient genug Eiweiß im Blut hat – etwa bei Verdacht auf Mangelernährung. Er nimmt Blut ab, das ins Labor geht. Dort wird das Serum (der flüssige Teil des Blutes) in die Küvette gefüllt. Das Spektrophotometer misst, wie viel UV-Licht bei 280 Nanometern verschwindet. Der Wert wird mit Normalwerten verglichen – bei Erwachsenen liegt der Eiweißgehalt im Serum etwa bei 66 bis 83 Gramm pro Liter. Ist er zu niedrig, bespricht der Arzt das mit dem Patienten, vielleicht mit Tipps zur Ernährung.

Die Geräte sind so genau, dass sie kleinste Unterschiede erkennen. In Deutschland müssen Labore regelmäßig geprüft werden, damit die Ergebnisse überall verlässlich sind – egal ob in Berlin oder München.

Was sind die Grenzen?

UV-Spektroskopie ist toll, aber nicht perfekt. Wenn eine Probe viele Stoffe enthält, die ähnlich Licht schlucken, wird es tricky – die Kurven überlagern sich, und man muss die Mischung erst trennen. Auch kann sie nur Stoffe messen, die UV-Licht aufnehmen – für andere braucht man andere Methoden. Trotzdem ist sie ein Standard, weil sie so vielseitig ist.

Fazit: Ein Lichtblick für die Gesundheit

UV-Spektroskopie ist wie ein Detektiv mit UV-Lampe: Sie macht Unsichtbares sichtbar und hilft, die Gesundheit zu überwachen. In der Labormedizin in Deutschland ist sie unverzichtbar – schnell, genau und günstig. Ob für Bluttests, Medikamentenprüfung oder Forschung: Sie liefert Antworten, die Ärzten und Patienten helfen. Ein kleiner Lichtstrahl mit großer Wirkung – so einfach kann Wissenschaft sein.


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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