Serum

von | März 18, 2025

Serum ist der flüssige Teil des Blutes, der übrig bleibt, wenn man die festen Bestandteile wie rote und weiße Blutkörperchen sowie die Gerinnungsfaktoren entfernt. Stell dir Blut wie eine Suppe vor: Die Zellen sind die Einlagen, und das Serum ist die klare Brühe drumherum. Es macht etwa die Hälfte des Blutes aus und enthält Wasser, Eiweiße, Salze, Zucker, Hormone und viele andere Stoffe, die im Körper kreisen. Anders als „Plasma“ – einem ähnlichen Begriff – enthält Serum keine Gerinnungsstoffe wie Fibrinogen, weil diese beim Gewinnungsprozess rausfallen.

Serum ist so etwas wie ein Spiegel des Körpers: Es zeigt, wie gut Organe wie Leber oder Nieren arbeiten, ob Entzündungen da sind oder ob wichtige Stoffe wie Zucker oder Cholesterin im Gleichgewicht sind. Deshalb ist es für Ärzte ein Schatz an Informationen.

Wie wird Serum gewonnen?

In Deutschland läuft das Ganze über die Labormedizin ab – also spezielle Labore, die mit präziser Technik arbeiten. Alles beginnt mit einer Blutabnahme, meist beim Hausarzt oder in einer Praxis. Dafür wird Blut aus der Vene genommen, oft in ein Röhrchen ohne Zusätze oder mit einem Gerinnungshelfer. Danach muss das Blut erstmal „gerinnen“ – das heißt, die festen Teile klumpen zusammen. Das dauert etwa 20 bis 30 Minuten. Anschließend kommt eine Zentrifuge ins Spiel: Das Röhrchen wird schnell gedreht, sodass sich die schweren Zellen unten absetzen und das klare Serum oben bleibt. Dieses Serum wird dann abgesaugt und ist bereit für die Analyse.

Warum ist Serum so wichtig für die Labormedizin?

In der Labormedizin ist Serum der Star, weil es so viel über die Gesundheit verrät – und das ohne störende Zellen, die die Messung verfälschen könnten. Mit Serum können Labore Hunderte Werte bestimmen, zum Beispiel:

  • Leberwerte (wie ALT oder GGT): Sagen, ob die Leber gesund ist oder etwa eine Fettleber vorliegt.
  • Nierenwerte (wie Kreatinin): Prüfen, wie gut die Nieren filtern.
  • Cholesterin: Misst das Risiko für Herzprobleme.
  • Entzündungswerte (wie CRP): Zeigen, ob irgendwo im Körper etwas brennt.

Die Liste ist lang, und die Tests laufen meist automatisch mit modernen Geräten ab. Diese Maschinen messen, wie bestimmte Stoffe im Serum auf Licht oder Chemikalien reagieren, und geben die Werte in Einheiten wie Milligramm pro Deziliter (mg/dl) oder Millimol pro Liter (mmol/l) aus. In Deutschland gibt es für viele Werte klare Grenzen – etwa beim Blutzucker, der nüchtern unter 100 mg/dl liegen sollte. Aber der Arzt schaut immer aufs Gesamtbild, denn jeder Mensch ist ein bisschen anders.

Wie läuft das in Deutschland ab?

Der Prozess ist gut organisiert: Der Arzt schickt das Blut ins Labor – oft direkt aus der Praxis oder über einen Labordienst. Dort wird das Serum präzise vorbereitet und untersucht. Die Ergebnisse gehen zurück zum Arzt, der sie mit dem Patienten bespricht. Sind die Werte auffällig, folgen Tipps wie Ernährungsumstellung oder Medikamente – oder weitere Tests, wenn etwas unklar ist. Die Krankenkassen zahlen solche Analysen meist, etwa bei Routine-Checks ab 35 oder wenn Beschwerden auftreten.

Die Labore in Deutschland müssen strenge Regeln einhalten, damit die Ergebnisse zuverlässig sind. Das heißt: Die Geräte werden regelmäßig geprüft, und die Mitarbeiter sind top ausgebildet. So ist sicher, dass ein Test in Hamburg genauso stimmt wie einer in Stuttgart.

Warum Serum und nicht ganzes Blut?

Warum nicht einfach das ganze Blut nehmen? Weil die Zellen und Gerinnungsstoffe die Messungen stören könnten. Serum ist klar und „sauber“, sodass die Geräte genau das messen, was sie sollen. Für manche Tests, wie die Blutgruppe oder die Anzahl der Blutkörperchen, braucht man zwar ganzes Blut – aber für die meisten Stoffwechsel- und Organwerte ist Serum die beste Wahl.

Fazit: Serum als Gesundheitsdetektiv

Serum ist wie ein Fenster in den Körper – es zeigt, was drinnen los ist, ohne dass man viel suchen muss. In Deutschland macht die Labormedizin das möglich: Mit einem kleinen Bluttest wird das Serum gewonnen und liefert Antworten auf Fragen zur Gesundheit. Ob Leber, Nieren oder Herz – Serum hilft, Probleme früh zu erkennen und zu behandeln. Wer neugierig auf seine Werte ist, sollte mit dem Arzt reden – ein einfacher Test kann viel Klarheit bringen und die Gesundheit schützen.


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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