AWMF

von | März 11, 2025

Die AWMF – die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften – ist eine Art Dachverband für medizinische Fachgesellschaften in Deutschland. Sie wurde 1962 gegründet und bringt heute über 170 wissenschaftliche Organisationen zusammen, die sich mit verschiedenen Bereichen der Medizin beschäftigen. Ihr Ziel ist es, die medizinische Wissenschaft zu fördern, Fachleute zu vernetzen und Erkenntnisse in die Praxis zu bringen. Eine dieser Fachgesellschaften ist die DGKL, die Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin. Sie kümmert sich um alles, was mit Laboranalysen und Diagnostik zu tun hat. Die Zusammenarbeit zwischen AWMF und DGKL spielt eine wichtige Rolle – besonders, wenn es um die Sicherheit von Patienten geht.

Was macht die AWMF?

Die AWMF ist wie ein Koordinator im Hintergrund. Sie sorgt dafür, dass die verschiedenen medizinischen Fachgebiete nicht isoliert arbeiten, sondern sich austauschen und gemeinsam Standards setzen. Besonders bekannt ist die AWMF für ihre Arbeit an Leitlinien. Das sind Empfehlungen, die Ärzten und anderen Fachkräften helfen, bei Diagnosen und Behandlungen die besten Entscheidungen zu treffen. Diese Leitlinien basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und sollen sicherstellen, dass Patienten überall in Deutschland eine gleich gute Versorgung bekommen. Außerdem vertritt die AWMF die Interessen der Fachgesellschaften gegenüber Politik und Öffentlichkeit und fördert Projekte, die die Qualität im Gesundheitswesen verbessern.

Welche Rolle spielt die DGKL?

Die DGKL ist eine der Mitgliedsgesellschaften der AWMF und konzentriert sich auf die Labormedizin. Das bedeutet, sie beschäftigt sich mit Bluttests, Urinanalysen und anderen Untersuchungen, die in Laboren durchgeführt werden. Diese Tests sind entscheidend, um Krankheiten wie Diabetes, Infektionen oder Krebs zu erkennen. Die DGKL setzt sich dafür ein, dass solche Analysen zuverlässig und genau sind. Sie gibt nicht nur eigene Empfehlungen heraus, sondern arbeitet auch an der Qualitätssicherung – zum Beispiel durch sogenannte Ringversuche, bei denen Labore ihre Ergebnisse vergleichen, um Fehler zu vermeiden.

Wie arbeiten AWMF und DGKL zusammen?

Die Zusammenarbeit zwischen AWMF und DGKL ist ein gutes Beispiel dafür, wie verschiedene Ebenen der Medizin Hand in Hand arbeiten können. Die AWMF bietet eine Plattform, auf der die DGKL ihre Expertise einbringen kann. Zum Beispiel beteiligt sich die DGKL an der Entwicklung von Leitlinien, die auch labormedizinische Aspekte abdecken. Während der Corona-Pandemie war die DGKL etwa Teil einer AWMF-Taskforce, die Empfehlungen zur Testung und zum Umgang mit der Krise erarbeitet hat. Solche Leitlinien helfen, dass Labore einheitlich und sicher arbeiten – egal ob es um PCR-Tests oder andere Diagnosen geht.

Ein weiteres Feld der Zusammenarbeit ist die Qualitätssicherung. Die DGKL bringt ihr Wissen über Laborstandards ein, während die AWMF dafür sorgt, dass diese Standards in übergeordnete Konzepte eingebettet werden. So entstehen Regeln, die nicht nur für Labore, sondern für das ganze Gesundheitssystem gelten. Die AWMF unterstützt die DGKL auch dabei, ihre Anliegen sichtbar zu machen und umgekehrt – etwa durch Stellungnahmen zu Gesetzesänderungen, wie der Testverordnung während der Pandemie.

Warum ist das wichtig für die Patientensicherheit?

Die Arbeit von AWMF und DGKL hat direkte Auswirkungen auf Patienten. Stellen Sie sich vor, ein Bluttest zeigt fälschlicherweise an, dass jemand gesund ist, obwohl er eine ernste Krankheit hat. Solche Fehler können verheerend sein. Die DGKL sorgt mit ihrer Expertise dafür, dass Labortests verlässlich sind – etwa durch Standards für Geräte und Methoden. Die AWMF wiederum stellt sicher, dass diese Standards nicht nur in der Labormedizin, sondern auch in der Praxis bei Ärzten ankommen. Leitlinien, an denen die DGKL mitwirkt, geben klare Vorgaben: Welche Tests sind wann sinnvoll? Wie müssen Ergebnisse interpretiert werden? Das reduziert Risiken und erhöht die Chance, dass Krankheiten früh erkannt und richtig behandelt werden.

Ein konkretes Beispiel ist die Corona-Pandemie. Die DGKL hat geholfen, Teststrategien zu entwickeln, die die AWMF dann breit gestreut hat. So wurde sichergestellt, dass nur hochwertige Tests zum Einsatz kamen und die Ergebnisse verlässlich waren – ein entscheidender Beitrag, um Infektionen einzudämmen und Vulnerable zu schützen.

Fazit

Die AWMF und die DGKL ergänzen sich perfekt: Die AWMF denkt groß und vernetzt, die DGKL bringt das Fachwissen aus der Labormedizin ein. Zusammen schaffen sie Standards, die die Qualität der Diagnostik steigern und Fehler minimieren. Für Patienten bedeutet das mehr Sicherheit – sei es durch präzise Tests oder durch gut abgestimmte Behandlungswege. In einer Zeit, in der Medizin immer komplexer wird, ist diese Zusammenarbeit ein Schlüssel, um Vertrauen und Schutz zu gewährleisten.

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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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