DESTINY: One Health KI-Großprojekt geht an den Start

von | Dez. 5, 2024 | Allgemein, Forschung, Gesundheit

Die moralische Verpflichtung, die Menschen in aller Welt so gut es geht gegen die Klimakrise zu schützen, motiviert ein beispielloses Forschungsprojekt: Mit „DESTINY“ entwickelt jetzt ein hochklassiges internationales Forschungskonsortium mit Partnern in Europa, Afrika und Australien neue, mit künstlicher Intelligenz (KI) betriebene Tools zum Sichten und Zusammenfassen der gewaltigen Forschungsliteratur. Die Leitung des Projekts liegt bei Forschern des Berliner Klimaforschungsinstituts MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change).

Im Jahr 2023 waren die Menschen im Durchschnitt 50 Tage mehr gesundheitsgefährdenden Temperaturen ausgesetzt als ohne den Klimawandel erwartet. Credits: Pixabay
Im Jahr 2023 waren die Menschen im Durchschnitt 50 Tage mehr gesundheitsgefährdenden Temperaturen ausgesetzt als ohne den Klimawandel erwartet. Credits: Pixabay

Das symbolträchtige Kürzel (Destiny ist das englische Wort für „Schicksal“) steht für „Digital Evidence Synthesis Tool Innovation Yielding Improvements in Climate & Health“ – also „Innovation für digitale Werkzeuge zur Evidenzsynthese für Verbesserungen bei Klima und Gesundheit“. Geldgeber – 12 Millionen Euro verteilt über vier Jahre – ist der Wellcome Trust, 1936 vom Pharma-Unternehmer Henry Wellcome gegründet und inzwischen die größte gemeinnützige Stiftung Großbritanniens. Im Bereich Gesundheit ist das Generieren von Erkenntnissen aus unzähligen Einzelstudien besonders stark entwickelt; das gilt als Vorbild für die Forschungssynthese beim nicht minder lebenswichtigen Klima-Thema.

Das Projekt steht im Kontext eines noch umfassenderen Investments in die Infrastruktur der Evidenz-Ermittlung, mit insgesamt fast 70 Millionen Euro Fördermitteln, über die es kürzlich einen Bericht im Fachjournal Nature gab. DESTINY startet Anfang 2025, wenn das MCC ein Teil des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung sein wird. Konsortialpartner sind das University College London, die London School of Hygiene & Tropical Medicine, das ACRES Center for Rapid Evidence Synthesis, die Future Evidence Foundation, das African Synthesis Centre for Climate Change, Environment and Development, der Effective Basic Services (eBase) Africa, die Campbell Collaboration sowie das Wissensnetzwerk Cochrane. „Eine vielfältige Gemeinschaft von Partnern sorgt für Gleichberechtigung und Teilhabe in den globalen Infrastrukturen zur Forschungssynthese“, sagt Patrick Okwen, Co-Investigator von eBase Africa.

Original Paper:

DESTINY: Digital Evidence Synthesis Tool Innovation Yielding Improvements in Climate & Health

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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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