BZÄK: Schwere Parodontitis kann lebensgefährlich sein

von | Mai 28, 2025 | Gesundheit

In Deutschland leiden etwa 14 Millionen Menschen an schwerer Parodontitis, einer chronischen Entzündung des Zahnhalteapparates, die weitreichende gesundheitliche Folgen hat. Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) betont, dass diese Erkrankung nicht nur die Mundgesundheit beeinträchtigt, sondern auch mit Volkskrankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen und Krebs zusammenhängt.

Parodontitis und Diabetes verstärken sich gegenseitig: Die Entzündung im Mundraum erschwert die Blutzuckerkontrolle, verschlimmert Diabetes-Symptome und erhöht das Risiko für Folgeerkrankungen wie Nierenschäden, bei schwerer Parodontitis um bis zu 8,5-fach. Auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt, da systemische Entzündungen Arteriosklerose fördern. Studien zeigen, dass Parodontitis-Patienten ein um 49 Prozent höheres Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall haben, besonders bei schwerer Erkrankung.

Symbolbild. Credits: Alain Fraichette/Pexels
Symbolbild. Credits: Alain Fraichette/Pexels

Die für Parodontitis verantwortlichen Bakterien können über die Atemwege in die Lunge gelangen und Infektionen auslösen, was vor allem bei älteren Menschen oder Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen wie COPD gefährlich ist. Zudem gibt es Hinweise auf ein erhöhtes Krebsrisiko, insbesondere für Mundhöhlen- und Rachenkrebs. Entzündungsmediatoren und Bakterien wie Porphyromonas gingivalis fördern DNA-Schäden und Zellwachstum, was die Krebsentstehung begünstigen kann.

Die Verknüpfung von Parodontitis mit diesen Erkrankungen unterstreicht die Notwendigkeit, Mundgesundheit in die allgemeine Gesundheitsvorsorge einzubinden. Zahnärzte spielen eine Schlüsselrolle in der Früherkennung, da sie jüngere Patienten oft häufiger sehen als Allgemeinmediziner. Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen, gezielte Therapien und konsequente Mundhygiene sind essenziell, um Risiken zu minimieren, die Gesundheit zu fördern und das Gesundheitssystem zu entlasten.

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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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