Diabetes

von | März 5, 2025

Diabetes, oft einfach als „Zuckerkrankheit“ bezeichnet, ist eine chronische Erkrankung, die in Deutschland Millionen Menschen betrifft. Sie entsteht, wenn der Körper den Blutzucker nicht richtig regulieren kann – entweder weil zu wenig Insulin produziert wird oder weil die Zellen nicht mehr darauf reagieren. Die Labormedizin spielt eine zentrale Rolle, um Diabetes sicher festzustellen und die richtige Behandlung zu finden. Aber was genau ist Diabetes, wie erkennt man ihn, und warum sind Laborwerte so wichtig? Dieser Artikel erklärt es klar und verständlich.

Was ist Diabetes?

Diabetes mellitus – so der medizinische Name – bedeutet, dass der Blutzuckerspiegel dauerhaft zu hoch ist. Es gibt zwei Hauptformen: Typ-1-Diabetes, bei dem das Immunsystem die Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört, und Typ-2-Diabetes, bei dem der Körper Insulin nicht mehr richtig nutzt oder zu wenig davon macht. Typ 1 tritt oft schon im Kindes- oder Jugendalter auf, Typ 2 meist später und hängt oft mit Lebensstilfaktoren wie Übergewicht zusammen. In Deutschland leben etwa 8 Millionen Menschen mit Diabetes, die meisten mit Typ 2.

Anzeichen, die auf Diabetes hindeuten

Die Symptome können schleichend kommen oder plötzlich auftreten. Häufiges Durstgefühl, ständiges Wasserlassen, Müdigkeit, schlecht heilende Wunden oder verschwommenes Sehen sind typische Warnsignale. Bei Typ 1 kommt es oft schnell zu Gewichtsverlust und Schwäche, während Typ 2 lange unbemerkt bleiben kann. Weil diese Anzeichen auch andere Ursachen haben könnten, ist eine genaue Diagnose durch die Labormedizin entscheidend.

Wie wird Diabetes in der Labormedizin bestimmt?

In Deutschland nutzt die Labormedizin verschiedene Tests, um Diabetes zu diagnostizieren und zu überwachen. Meist beginnt es mit einer Blutentnahme, die in einem Labor analysiert wird. Hier sind die wichtigsten Methoden:

  1. Nüchternblutzucker:
    Der Blutzucker wird morgens vor dem Essen gemessen, nach mindestens 8 Stunden ohne Nahrungsaufnahme. Liegt der Wert bei 126 mg/dl (Milligramm pro Deziliter) oder höher – gemessen an zwei verschiedenen Tagen –, spricht das für Diabetes. Werte zwischen 100 und 125 mg/dl gelten als Vorstufe (Prädiabetes).
  2. HbA1c-Wert:
    Dieser Wert zeigt den durchschnittlichen Blutzucker der letzten 2 bis 3 Monate an, indem er misst, wie viel Zucker an den roten Blutfarbstoff (Hämoglobin) gebunden ist. Ein HbA1c von 6,5 % oder mehr bestätigt Diabetes. Werte zwischen 5,7 und 6,4 % deuten auf ein erhöhtes Risiko hin. Der Test ist praktisch, weil er nicht nüchtern gemacht werden muss.
  3. Oraler Glukosetoleranztest (oGTT):
    Hier trinkt man eine Zuckerlösung (75 Gramm Glukose), und der Blutzucker wird nach 2 Stunden gemessen. Liegt er bei 200 mg/dl oder mehr, ist das ein Zeichen für Diabetes. Dieser Test wird oft genutzt, wenn die anderen Werte unklar sind oder bei Schwangeren, um Gestationsdiabetes zu prüfen.
  4. Zufälliger Blutzucker:
    Wenn jemand starke Symptome hat und der Blutzucker spontan über 200 mg/dl liegt, kann das – zusammen mit Beschwerden – schon die Diagnose sichern.
  5. Autoantikörper (bei Typ 1):
    Bei Verdacht auf Typ-1-Diabetes sucht man im Blut nach Antikörpern (z. B. gegen Insulin oder Bauchspeicheldrüsenzellen). Diese zeigen, ob das Immunsystem die Insulinproduktion angreift.
  6. C-Peptid und Insulinspiegel:
    Diese Tests messen, wie viel Insulin der Körper selbst produziert. Bei Typ 1 ist der Wert oft sehr niedrig, bei Typ 2 kann er normal oder erhöht sein, trotz Insulinresistenz.

Vom Test zur Diagnose

Die Blutentnahme ist unkompliziert – meist reicht ein kleiner Stich in den Finger oder eine Probe aus der Vene. Im Labor werden die Werte mit modernen Geräten analysiert, oft innerhalb weniger Stunden. Ärzte vergleichen die Ergebnisse mit Referenzwerten und schauen, ob sie die Diagnosekriterien der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) erfüllen. Wichtig ist, dass ein einzelner hoher Wert nicht automatisch Diabetes bedeutet – oft werden mehrere Tests kombiniert, um sicherzugehen.

Warum ist die Labormedizin so wichtig?

Ohne Laboruntersuchungen wäre Diabetes schwer zu erkennen, besonders in frühen Stadien, wenn Symptome fehlen. In Deutschland hilft die Labormedizin, zwischen Typ 1 und Typ 2 zu unterscheiden, was für die Therapie entscheidend ist: Typ 1 braucht sofort Insulin, Typ 2 beginnt oft mit Lebensstiländerungen oder Tabletten. Die Tests zeigen auch, wie gut die Krankheit kontrolliert ist, und helfen, Folgeschäden wie Probleme mit Augen, Nieren oder Nerven zu vermeiden. Regelmäßige HbA1c-Kontrollen sind Standard, um die Therapie anzupassen.

Diabetes in Deutschland

Diabetes ist hierzulande ein großes Thema – etwa jeder Zehnte ist betroffen, und die Zahlen steigen. Typ 2 macht rund 90 % der Fälle aus und hängt oft mit Ernährung, Bewegungsmangel und Alter zusammen. Dank der Labormedizin kann die Krankheit früh erkannt werden, was die Chancen auf ein gutes Leben mit Diabetes deutlich erhöht.

Fazit

Diabetes ist eine Herausforderung, aber die Labormedizin in Deutschland macht sie beherrschbar. Mit einfachen Bluttests wie Nüchternblutzucker oder HbA1c wird die Diagnose gestellt, die Ursache geklärt und die Behandlung überwacht. So können Betroffene trotz Diabetes ein aktives Leben führen. Die Labormedizin ist hier der unsichtbare Helfer, der Klarheit schafft und Wege zeigt – ein kleiner Pieks mit großer Wirkung!


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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