Bundesapothekerkammer warnt vor Cannabis-Bezug über Online-Plattformen
Die Bundesapothekerkammer (BAK) hat in einer Resolution scharfe Kritik am missbräuchlichen Bezug verschreibungspflichtiger Medikamente über Online-Plattformen geübt. Besonders problematisch sei die Ausstellung von Rezepten für Medizinalcannabis und andere beratungsbedürftige Arzneimittel ohne persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt, die oft lediglich auf Basis standardisierter Online-Fragebögen erfolge. Dies untergrabe den Sinn der Verschreibungspflicht und gefährde die Patientensicherheit, da die medizinische Indikationsstellung in einen bloßen Bestellvorgang umgewandelt werde.

Die Resolution wurde von den Präsidentinnen und Präsidenten der 17 Landesapothekerkammern verabschiedet. Sie sehen mit Sorge, dass digitale Plattformen zunehmend nicht nur Bestellungen vermitteln, sondern aktiv Verschreibungen ermöglichen, ohne ausreichende diagnostische Grundlage. Dies schwäche die patientenorientierte Versorgung und fördere kommerzielle Interessen zulasten der Gesundheit.
Die BAK fordert Politik und Aufsichtsbehörden auf, durch klare Regelungen die Gesundheit der Patientinnen und Patienten zu schützen und heilberufliche Strukturen zu stärken. Positiv hervorgehoben wird, dass die Gesundheitsministerkonferenz, die am morgigen Mittwoch in Weimar beginnt, das Thema der Online-Verschreibungen ohne ärztliche Erstkonsultation aufgreifen will. Die BAK erhofft sich von der Konferenz konkrete Schritte, um die missbräuchliche Praxis einzudämmen und die medizinische Versorgung zu sichern.
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