Zellatlas zur Regeneration der Leber geht an den Start
Der Zellatlas ist eine Sammlung von Karten auf denen die Zelltypen eines Gewebes anhand der Unterschiede in ihren aktiven Genen zueinander angeordnet sind. Der Vergleich der Karten von regenerierendem mit gesundem Lebergewebe zeigt eine Hochregulierung von Genen, die mit Entwicklungsprozessen, zellulärer Adhäsion und Entzündung in der Leber in Verbindung gebracht werden. Zudem konnten die Forschenden feststellen, dass die Architektur der kleinsten Struktureinheiten des Lebergewebes, bestehend aus Leberepithelzellen, von der Pfortader zur Zentralvene verändert sind – dieser Prozess ist entscheidend für die Stoffwechselfunktionen der Leber.
Es wurden auch Veränderungen in der Zusammensetzung der Zelluntertypen von Gefäß- und Immunzellen beobachtet, was auf eine komplexe und dynamische Anpassung des Lebergewebes hinweist. Die Analyse der Kommunikation zwischen den verschiedenen Leberzellarten in dieser Forschungsarbeit zeigt, dass Bindegewebszellen einen Knotenpunkt für die Interaktion zwischen Immun- und Gefäßzellen bilden, und unterstreicht die Bedeutung von interzellulären Proteinen für die Regeneration der menschlichen Leber.
„Die Erfassung der dynamischen Veränderungen, die in diesem Regenerationsmodell stattfinden, eröffnet neue Möglichkeiten für künftige therapeutische Interventionen. Die neuen Daten bieten eine reichhaltige Quelle auf deren Basis zelluläre und histologische Veränderungen bei der Regeneration der menschlichen Leber untersucht werden können. In Folgestudien wollen wir einzelne Mechanismen genauer aufklären und mittels humaner Modelle weiter validieren“, sagt Daniel Seehofer, Professor für Hepatobiliäre und Transplantationschirurgie an der Universität Leipzig sowie Geschäftsführender Direktor der Klinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig.
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