Kindergesundheit: Wer als Kind zu viel sitzt, bekommt später eine Fettlebererkrankung

von | Jun 6, 2024 | Allgemein, Gesundheit

Für jede halbe Stunde sitzende Tätigkeit über 6 Stunden pro Tag hatten Kinder ein um 15 Prozent höheres Risiko, bis zum Alter von 24 Jahren eine schwere Fettlebererkrankung, sowie eine Leberzirrhose zu entwickeln.

Auch die Leberenzyme Alanin-Aminotransferase, Aspartat-Aminotransaminase und Gamma-Glutamyltransferase waren bei sitzender Tätigkeit deutlich erhöht. Jede zusätzliche halbe Stunde leichter körperlicher Aktivität über 3 Stunden/Tag hinaus verringerte jedoch das Risiko einer schweren Fettlebererkrankung um dreiunddreißig Prozent.

Zu diesem Ergebnis gelangen britische und finnische Forschende in einer entsprechenden Studie.

Es handelt sich hierbei um die weltweit größte und längste Follow-up-Studie zum Bewegungsverhalten und zur Leberuntersuchung bei Kindern und jungen Erwachsenen. Die Studie umfasste 2684 Kinder aus der “Children of the 90s”-Kohorte der Universität Bristol, die vom Alter von 11 bis 24 Jahren beobachtet wurden. Im Alter von 17 und 24 Jahren unterzogen sich die Studienteilnehmer einer Ultraschalluntersuchung der Leber (transiente Elastographie), um eine Fettleber und Anzeichen von Lebervernarbung festzustellen. Zu beiden Zeitpunkten wurden Blutproben auf den Gehalt an Leberenzymen untersucht.

Die Nüchternblutproben der Kinder wurden auch wiederholt auf Low-Density-Lipoprotein-Cholesterin, High-Density-Lipoprotein-Cholesterin, Triglyceride, Glukose, Insulin und hochsensibles C-reaktives Protein gemessen. Blutdruck, Herzfrequenz, Raucherstatus, sozioökonomischer Status, familiäre Vorbelastung durch kardiovaskuläre Erkrankungen sowie die mit der Dual-Energy-Röntgenabsorptiometrie gemessene Fett- und Magermasse wurden bei den Analysen berücksichtigt.


Original Paper:
 

Accelerometer-based sedentary time and physical activity with MASLD and liver cirrhosis in 2684 British adolescents | npj Gut and Liver (nature.com)

 

Lesen Sie dazu auch:

DGKL: Intervallfasten schützt vor Leberkrebs
 

DGKL: Biomarker kündigt verzögerte Erholung nach Gehirnerschütterungen bei Kindern an
 

DGKL: Messung der Blutwerte trägt zum Rückgang der Herzerkrankungen bei