“So ziemlich alles, was in der Labormedizin Rang und Namen hat, ist an diesem Abend bei den MedLabAwards”
Jan Wolter ist Bevollmächtigter des Präsidiums der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL). Unter seiner Leitung erfährt die Fachgesellschaft seit dem Jahr 2024 eine strategische und kommunikative Neuausrichtung, die in den Medien bundesweit Beachtung findet. Wolter sprach im Rahmen der Serie NACHGEFRAGT über die MedLabAwards, die am Vorabend des kommenden DKLM 2025 in Leipzig vergeben werden.

MedLabPortal: Herr Wolter, am 22. Oktober werden in Leipzig erstmals die MedLabAwards der DGKL vergeben. Was steckt dahinter?
Wolter: An diesem Abend werden mit dem Gábor-Szász- und dem Ivar-Trautschold Nachwuchsförderpreis hervorragende Arbeiten in der Klinischen Chemie und Pathobiochemie gewürdigt. Mit dem Förderpreis Digitales Labor zeichnen wir digitale Innovationen in der Labormedizin aus. Der Bedeutung dieses Themas wird unsere Fachgesellschaft übrigens auch dadurch gerecht, dass wir eine neue Sektion “Digitale Kompetenz und KI” gegründet haben. Zudem wird mit den MedLabAwards auch unser Kongress eröffnet.
MedLabPortal: Die einzelnen Preise kennen die Teilnehmenden des DKLM bereits seit Jahren. Warum die Umbenennung des Events?
Wolter: Die Labormedizin spielt nicht nur eine entscheidende Rolle bei der modernen medizinischen Versorgung, sie ist zudem überaus vielseitig und hochinnovativ – das wissen nur leider die allerwenigsten. Indem wir unsere Preise gebündelt an einem Abend verleihen und diesem Event auch einen Namen geben, möchten wir diese Botschaft stärker nach draußen tragen – und die Branche darf sich hier auch einmal selbst feiern.
MedLabPortal: Verglichen mit anderen Auszeichnungen sind die Preisgelder zwar nicht gering, aber eben auch nicht sechsstellig. Weswegen sollte man sich für einzelne Preise bewerben?
Wolter: So ziemlich alles, was in der Labormedizin Rang und Namen hat, ist an diesem Abend bei den MedLabAwards. Darüber hinaus werden wir breit zu dem Event und den Preisträgern kommunizieren. Es geht in aller erster Linie also nicht um das Preisgeld, sondern darum, seine Forschung und auch sich selbst bekannter zu machen. Das ist für junge Forschende natürlich besonders interessant, aber auch für Professoren, die seit Jahrzehnten forschen.
MedLabPortal: Sie sprechen mit den Preisen also gezielt junge Forschende und gleichzeitig etablierte Größen der Forschungslandschaft an?
Wolter: Ganz genau. Wer am Anfang seiner Laufbahn steht, bekommt hier die Gelegenheit, sich einen Karrierebooster zu holen. Für den Nachwuchs haben wir mit dem Ivar-Trautschold Nachwuchsförderpreis denn auch eine gezielte Ausschreibung. Aber auch wer schon länger im Geschäft ist, bekommt die Chance, seine wissenschaftlichen Leistungen bekannter zu machen.
MedLabPortal: Wie stehen die Chancen, dass Preisträger der MedLabAwards eines Tages den Nobelpreis bekommen?
Wolter: Die stehen in der Tat ganz gut, wir hatten bereits acht Preisträger, die danach auch in Stockholm geehrt wurden. Inwieweit unsere Auszeichnung dafür ausschlaggebend war, ist allerdings nicht bekannt (Wolter lacht).
MedLabPortal: Herr Wolter, vielen Dank für Ihre Zeit.
Die Fragen stellte MedLabPortal-Redakteur Vlad Georgescu
Die finale Bewerbungsfrist für die MedLabAwards 2025 ist der 25. Juni 2025.
Bewerbungen bitte an preise@dgkl.de
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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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