Neuer Mechanismus für Therapieansätze bei B-Zell-Lymphom entdeckt
Ein Forschungsteam der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. Dr. Roland Ullrich hat einen bislang unbekannten Mechanismus identifiziert, der erklärt, warum viele Patienten mit aggressivem B-Zell-Lymphom nicht dauerhaft auf die CAR-T-Zelltherapie ansprechen. Die am 12. Juni 2025 im Fachjournal Cancer Cell veröffentlichten Ergebnisse eröffnen Perspektiven für neue Kombinationstherapien, um die Wirksamkeit dieser innovativen Behandlung zu steigern.

Die CAR-T-Zelltherapie, bei der gentechnisch veränderte T-Zellen Krebszellen gezielt angreifen, hat die Behandlung von Patienten mit therapieresistenten oder rückfälligen B-Zell-Lymphomen revolutioniert. Dennoch bleibt bei etwa der Hälfte der Behandelten ein langfristiger Erfolg aus, da sie Rückfälle erleiden oder an der Erkrankung versterben. Das Kölner Team, zu dem die Erstautoren Dr. David Stahl, Dr. Philipp Gödel und Dr. Hyatt Balk-Want gehören, untersuchte Patientenproben vor und nach der Therapie mit modernen zellbiologischen Methoden. Dabei stellten die Forscher fest, dass sogenannte CSF1R-positive myeloid-monozytäre Zellen (LAMM-Zellen) bei Patienten mit ausbleibendem Therapieerfolg stark vermehrt auftreten. Diese Zellen hemmen die Funktion der CAR-T-Zellen und schützen den Tumor, was zum Therapieversagen beiträgt.
Im präklinischen Mausmodell zeigte sich, dass die Blockade der LAMM-Zellen mit einem zugelassenen CSF1R-Hemmer die Wirksamkeit der CAR-T-Zellen deutlich verbessert. Dieser Ansatz könnte die Grundlage für eine neue Kombinationstherapie bilden. Gefördert durch den Sonderforschungsbereich 1530, planen die Forscher nun, die Erkenntnisse in klinischen Studien zu prüfen, um die Heilungsraten bei aggressiven B-Zell-Lymphomen zu erhöhen.
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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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