Neue VDI-Richtlinie bewertet ekelerregende Gerüche

von | Juni 27, 2025 | Forschung, Nicht kategorisiert

Zum Weltdufttag am 27. Juni 2025 präsentiert der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) eine neue Richtlinie, die erstmals eine standardisierte Methode zur Bewertung von ekelerregenden und Übelkeit auslösenden Gerüchen einführt. Die Richtlinie VDI 3940 Blatt 6, die am 1. Juli 2025 erscheint, schließt eine Lücke im technischen Regelwerk und bietet eine wissenschaftlich fundierte Vorgehensweise, um derartige Gerüche objektiv einzustufen.

Was riecht wie? Eine VDI-Richtlinie nimmt sich der Frage an. Symbolbild. Credits: Tristanmimet/Pixabay
Was riecht wie? Eine VDI-Richtlinie nimmt sich der Frage an. Symbolbild. Credits: Tristanmimet/Pixabay

Gerüche beeinflussen Emotionen und warnen vor Gefahren, doch ihre Wahrnehmung ist individuell und komplex. Besonders ekelerregende oder Übelkeit auslösende Gerüche stellen eine Herausforderung dar. Die neue Methode nutzt bestehende VDI-Standards zur Bewertung von Geruchsintensität und Hedonik, ergänzt durch einen speziellen Fragebogen. Dieser ermöglicht es, das Ekelpotenzial sowohl am Emissionsort, etwa bei Industrieanlagen, als auch am Immissionsort, wie in Wohngebieten, zu bewerten. Wird ein kritischer Schwellenwert überschritten, liegt eine potenzielle Gesundheitsgefährdung vor.

Die Richtlinie schafft Rechtssicherheit für Behörden, die im Rahmen des Bundesimmissionsschutzgesetzes Anlagengenehmigungen prüfen oder auf Beschwerden aus der Bevölkerung reagieren. Sie ergänzt bestehende VDI-Regelwerke zur Geruchsmessung in Außenluft und Innenräumen sowie die Technische Anleitung Luft. Die Methode wird auf der 11. VDI-Fachtagung „Gerüche in der Umwelt“ am 18. und 19. November 2025 in Salzburg vorgestellt. Einsprüche zum Entwurf können bis zum 28. Februar 2026 eingereicht werden.


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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