AI2M: Neues biomedizinisches KI-Zentrum am Max Delbrück Center

von | Juni 27, 2025 | Digitalisierung, Forschung, Gesundheit, Nicht kategorisiert

Am Max Delbrück Center in Berlin entsteht das „Center for AI–Accelerated Molecular Innovations in Medicine“ (AI2M). Gefördert wird es mit 30,8 Millionen Euro von der Helmholtz-Gemeinschaft. Ziel ist die Entwicklung KI-basierter Strategien für eine präzise Prävention und Behandlung von Krankheiten, um in einer alternden Gesellschaft Gesundheit möglichst lange zu erhalten. Dafür sollen molekulare und zelluläre Veränderungen vom gesunden zum kranken Zustand genau verstanden werden.

Die Forschenden werden nach eigenen Angaben große molekulare und klinische Datensätze von Gesunden und Patienten analysieren. Mithilfe fortschrittlicher KI-Modelle sollen dabei Muster und Mechanismen erkannt werden, die neue Diagnoseverfahren, Therapien und präventive Maßnahmen ermöglichen. AI2M umfasst zwei Standorte: In Berlin-Mitte wird ab 2026 ein Hub für räumliche und einzelzellbasierte Biomedizin sowie KI entstehen, dessen Bau 2029 abgeschlossen sein soll. In Berlin-Buch folgt 2033 ein Hub für Modelle mit menschlichen Zellen und Bioengineering.

Vielversprechende Ansätze in der Krebstherapie werden dank intensiver Zusammenarbeit mehrerer Universitäten und Forschungseinrichtungen in die Klinik übertragen und kommen auf diese Weise so schnell wie möglich Patienten zugute. AI2M soll das beschleunigen helfen. (Credits: freepik)
Vielversprechende Ansätze in der Krebstherapie werden dank intensiver Zusammenarbeit mehrerer Universitäten und Forschungseinrichtungen in die Klinik übertragen und kommen auf diese Weise so schnell wie möglich Patienten zugute. AI2M soll das beschleunigen helfen. (Credits: freepik)

Der Clou: Interdisziplinäre Teams aus Forschung, Industrie und Klinik können in Zukunft auf umfangreiche Populationsstudien zugreifen, um Biomarker für frühe Krankheitsindikatoren zu identifizieren und zielgerichtete Therapien zu entwickeln. Technologien wie räumliche Multi-Omics-Ansätze und Hochdurchsatz-Screening-Plattformen für Organoide, entwickelt von Forschenden des Max Delbrück Center, ermöglichen eine präzise Kartierung von Krankheitsverläufen und das Testen personalisierter Behandlungen. Partner wie die Charité und das Berlin Institute of Health unterstützen die schnelle Umsetzung in die klinische Praxis.

„Die Medizin verändert sich. Sie wird nicht mehr nur auf Symptome reagieren, sondern Voraussagen treffen. Innovationszentren wie AI2M werden eine ganz zentrale Rolle bei dieser Transformation spielen. Eine sehr frühe Diagnose sowie personalisierte und wirksamere Interventionen sollen nicht nur möglich sein, sondern im medizinischen Alltag ankommen“, sagt Professorin Maike Sander, Wissenschaftliche Vorständin des Max Delbrück Center und Vize-Präsidentin Helmholtz Health.

Das Zentrum verknüpft KI, Biologie, Engineering und Medizin, um Innovationen an den Schnittstellen der Disziplinen zu fördern. So sollen frühzeitige Diagnosen und personalisierte Interventionen im medizinischen Alltag etabliert werden, um Krankheiten zu verhindern, bevor sie Symptome verursachen.

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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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