Neue Referenzbereiche: Radeln im MRT kann Leben retten
Eine Studie der Arbeitsgruppe Computational Cardiac Imaging des britischen Medical Research Council (MRC) Laboratory of Medical Sciences (LMS) definiert erstmals Referenzbereiche für die Exercise Cardiac MRI (exCMR), um normale Herzreaktionen auf Belastung zu bestimmen. Dies könnte die Diagnostik von Herzkrankheiten, die in Großbritannien jede dritte Sekunde einen Todesfall verursachen, verbessern und die klinische Nutzung des Tests fördern.
Die Untersuchung von 161 gesunden Personen (22–77 Jahre) zeigt geschlechtsspezifische Unterschiede: Männerherzen reagieren stärker auf Belastung als Frauenherzen, auch nach Berücksichtigung der Körpergröße. ExCMR ermöglicht die Beobachtung der Herzfunktion während körperlicher Aktivität, indem Patienten in einem MRT-Scanner pedalen. Dies deckt Auffälligkeiten auf, die in Ruhe-MRTs verborgen bleiben, insbesondere bei jungen Menschen oder im Frühstadium von Herzkrankheiten.

Bisher erschwerte das Fehlen von Referenzbereichen die Interpretation der exCMR. Die neuen Normwerte ermöglichen es, normale von abnormalen Reaktionen zu unterscheiden, was die Diagnose früher und präziser macht. Dies ist entscheidend, da frühe Diagnosen die Behandlungsergebnisse verbessern. Der Test ist kostengünstig, sicher und einfach anwendbar, was seine Verbreitung in Kliniken fördern könnte.
„Die Referenzbereiche geben Ärzten Klarheit, wann exCMR eingesetzt werden sollte“, sagt Studienleiter Prof. Declan O’Regan. Die Methode deckt Belastungsintoleranz auf, die in Ruhe kompensiert wird, und identifiziert Risikopatienten frühzeitig. Die Studie unterstützt die Strategie des LMS, Grundlagenforschung in klinische Anwendungen zu überführen, um Diagnostik und Therapie von Herzkrankheiten zu verbessern.
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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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