Xylose-Test
Der Xylose-Test ist ein medizinisches Verfahren, das die Fähigkeit des Dünndarms bewertet, Nährstoffe aufzunehmen. Er ist besonders nützlich, um Malabsorptionssyndrome zu diagnostizieren, bei denen der Körper Nährstoffe nicht richtig aufnimmt, beispielsweise bei Zöliakie oder Morbus Crohn. In Deutschland wird der Test in klinischen Laboren durchgeführt, wobei die Urin-Methode am häufigsten ist.
Durchführung und Bedeutung
Beim Xylose-Test trinkt der Patient nach einer Nacht des Fastens 25 Gramm D-Xylose, einem Zucker, der passiv durch den Dünndarm aufgenommen wird. In der Urin-Methode, die in Deutschland bevorzugt wird, sammelt der Patient seinen Urin über 5 Stunden und das Labor misst, wie viel Xylose ausgeschieden wurde. Normalerweise sollten 4,5–8 Gramm Xylose in dieser Zeit im Urin sein. Wenn weniger als 4 Gramm ausgeschieden werden, deutet das auf eine gestörte Absorption hin, was auf Erkrankungen wie Zöliakie, tropische Sprue oder Darmerkrankungen hinweisen kann.
Der Test ist wichtig, um die Ursache von Symptomen wie Gewichtsverlust, Durchfall oder Fettstühlen zu klären. Allerdings hat er Grenzen: Bei Patienten mit Nierenerkrankungen kann die Urin-Methode unzuverlässig sein, da die Nieren die Xylose möglicherweise nicht richtig filtern. In solchen Fällen kann ein Bluttest, bei dem die Xylose-Konzentration im Serum nach 1–2 Stunden gemessen wird, hilfreicher sein, mit normalen Werten über 20–30 mg/dL.
Besonderheiten in Deutschland
In Deutschland folgen Labore den Qualitätsrichtlinien der Bundestärztekammer (RiliBÄK), um die Genauigkeit des Tests zu gewährleisten. Der Test ist in vielen klinischen Laboren verfügbar, aber es scheint, dass er seltener verwendet wird, da modernere Tests wie Atemtests für spezifische Bedingungen verfügbar sind. Dennoch bleibt er nützlich, wenn die Ursache der Malabsorption unklar ist. Patienten müssen vor dem Test fasten und möglicherweise bestimmte Medikamente absetzen, die die Darmschleimhautfunktion beeinflussen könnten. Der Test ist sicher, mit minimalen Nebenwirkungen wie leichter Übelkeit oder Durchfall.
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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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