PSA-Test

von | Apr. 7, 2025

Wenn es um die Gesundheit von Männern geht, fällt irgendwann oft der Begriff „PSA-Test“. Doch was genau ist das, und warum ist er wichtig? Der PSA-Test misst den PSA-Wert im Blut – ein Eiweiß, das von der Prostata gebildet wird. In Deutschland ist er ein fester Bestandteil der Vorsorge und Diagnostik, besonders bei älteren Männern.

Was ist der PSA-Test?

PSA steht für „Prostata-spezifisches Antigen“. Das ist ein Eiweiß, das die Prostata – eine kleine Drüse unter der Blase, die nur Männer haben – produziert. Es hilft, die Samenflüssigkeit flüssig zu halten. Beim PSA-Test wird eine Blutprobe entnommen, meist aus der Armvene, und im Labor untersucht, wie viel PSA im Blut schwimmt. Der Wert wird in Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) angegeben. Der Test selbst ist simpel: Ein kleiner Pieks, und schon ist die Probe auf dem Weg ins Labor.

Warum wird der PSA-Test durchgeführt?

Der PSA-Test hat vor allem zwei Aufgaben:

  • Früherkennung von Prostatakrebs: Wenn der PSA-Wert steigt, kann das ein Hinweis auf Prostatakrebs sein. Die Idee ist, Krebs früh zu finden, bevor er Probleme macht.
  • Überwachung: Bei Männern, die schon Prostatakrebs haben oder hatten, hilft der Test, den Verlauf zu kontrollieren – zum Beispiel nach einer Operation oder Bestrahlung.

Aber nicht jeder erhöhte Wert bedeutet gleich Krebs. Auch gutartige Veränderungen wie eine vergrößerte Prostata (benigne Prostatahyperplasie) oder eine Entzündung (Prostatitis) können den PSA-Wert hochtreiben.

Was sagen die Werte aus?

Die PSA-Werte variieren je nach Alter, weil die Prostata mit der Zeit wächst. In Deutschland gibt es Orientierungswerte, die Ärzte nutzen:

  • Unter 4 ng/ml: Meistens normal, aber es gibt Ausnahmen.
  • 4–10 ng/ml: Grauzone – hier lohnt es sich, genauer hinzuschauen.
  • Über 10 ng/ml: Verdacht auf etwas Ernsteres, oft wird dann weiter untersucht.

Wichtig: Es gibt keine feste Grenze, ab der „Krebs“ sicher ist. Ein Wert von 3 bei einem 50-Jährigen kann auffälliger sein als 5 bei einem 80-Jährigen. Der Arzt schaut auch, wie sich der Wert über die Zeit verändert – ein schneller Anstieg ist besorgniserregender als ein stabiler Wert.

Wie läuft der Test in Deutschland ab?

In Deutschland ist der PSA-Test keine gesetzliche Vorsorgeleistung (Stand: 7. April 2025), die die Krankenkasse automatisch zahlt. Seit 2019 können Männer ab 45 Jahren zwar einmal im Jahr eine Tastuntersuchung der Prostata (digital-rektale Untersuchung) als Kassenleistung bekommen, aber der PSA-Test ist ein Extra. Viele Urologen bieten ihn trotzdem an, oft als sogenannte IGeL-Leistung (Individuelle Gesundheitsleistung). Das heißt, Patienten zahlen ihn selbst – etwa 20 bis 30 Euro, je nach Praxis. Wenn ein Verdacht auf Krebs besteht (z. B. durch die Tastuntersuchung), übernimmt die Kasse den Test aber meist.

Warum ist der PSA-Test wichtig?

Prostatakrebs ist in Deutschland die häufigste Krebsart bei Männern – etwa jeder sechste Mann erkrankt im Laufe seines Lebens daran. Besonders ab 50 steigt das Risiko, und je früher der Krebs entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Der PSA-Test kann warnen, bevor Symptome wie Schmerzen oder Probleme beim Wasserlassen auftreten. Das gibt Ärzten die Chance, rechtzeitig zu handeln – sei es mit weiteren Tests wie einer Biopsie oder gleich mit einer Therapie.

Was sind die Vor- und Nachteile?

Der PSA-Test hat seine Stärken, aber auch Schwächen:

  • Vorteile: Er ist einfach, schnell und kann Leben retten, indem er Krebs früh aufspürt. Männer mit familiärem Risiko (Vater oder Bruder mit Prostatakrebs) profitieren besonders.
  • Nachteile: Er ist nicht perfekt. Ein hoher Wert kann auch harmlose Ursachen haben, was zu unnötigen Sorgen oder Untersuchungen führt. Umgekehrt kann ein normaler Wert Krebs nicht ausschließen. Manche Kritiker sagen, dass der Test zu oft „übertherapiert“ – also Männer behandelt werden, deren Krebs gar nicht gefährlich geworden wäre.

Deshalb wird in Deutschland viel Wert auf Aufklärung gelegt. Urologen besprechen mit Patienten, ob der Test sinnvoll ist, statt ihn einfach „durchzuwinken“.

Was passiert bei einem auffälligen Wert?

Ein hoher PSA-Wert ist keine Diagnose, sondern ein Hinweis. Der Arzt macht dann oft eine Ultraschalluntersuchung oder eine Gewebeprobe (Biopsie), um sicherzugehen. Manchmal wird auch abgewartet und der Wert nach ein paar Wochen nochmal geprüft – etwa, wenn eine Entzündung die Ursache sein könnte.

Fazit

Der PSA-Test ist ein wichtiges Werkzeug in Deutschland, um die Prostata im Blick zu behalten. Er hilft, Prostatakrebs früh zu erkennen, ist aber kein Allheilmittel – er muss klug eingesetzt werden. Für Männer ab 45 oder 50, besonders mit Risikofaktoren, kann er ein beruhigender Check sein. Wichtig ist, die Ergebnisse mit einem Arzt zu besprechen, der die Zahlen richtig einordnet. So bleibt der PSA-Test, was er sein soll: ein Helfer für die Gesundheit.


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

Gender-Hinweis. Die in diesem Text verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich immer gleichermaßen auf weibliche, männliche und diverse Personen. Auf eine Doppel/Dreifachnennung und gegenderte Bezeichnungen wird zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.