Blutzucker

von | März 10, 2025

Blutzucker ist ein Begriff, den die meisten von uns schon einmal gehört haben – sei es im Zusammenhang mit Diabetes, Ernährung oder einem allgemeinen Gesundheitscheck.

Was ist Blutzucker?

Blutzucker bezeichnet die Menge an Zucker – genauer gesagt Glukose – die in unserem Blut zirkuliert. Glukose ist der wichtigste Energielieferant für unseren Körper. Sie kommt aus der Nahrung, zum Beispiel aus Brot, Obst oder Süßigkeiten, und wird über den Darm ins Blut aufgenommen. Damit die Zellen die Glukose nutzen können, sorgt das Hormon Insulin dafür, dass sie aus dem Blut in die Zellen gelangt. Ist dieser Mechanismus im Gleichgewicht, bleibt der Blutzucker stabil. Geht etwas schief – etwa bei Diabetes –, kann er zu hoch oder zu niedrig werden, was gesundheitliche Folgen hat.

Warum wird der Blutzucker gemessen?

In der Medizin wird der Blutzucker kontrolliert, um herauszufinden, ob der Stoffwechsel richtig funktioniert. Zu hohe Werte können auf Diabetes hinweisen, zu niedrige auf Unterzuckerung, die ebenfalls gefährlich sein kann. Aber auch bei allgemeinen Beschwerden wie Müdigkeit, Durst oder Schwäche ist der Blutzucker ein wichtiger Anhaltspunkt. In Deutschland ist die Messung Standard bei Routineuntersuchungen, in der Notfallmedizin oder zur Überwachung von bekannten Erkrankungen wie Diabetes.

Wie wird der Blutzucker in der Labormedizin bestimmt?

In Deutschland gibt es verschiedene Methoden, um den Blutzucker zu messen. Meistens wird dafür Blut abgenommen – entweder aus der Fingerspitze (Kapillarblut) oder aus einer Vene (venöses Blut). Hier sind die gängigsten Ansätze:

  1. Nüchternblutzucker: Diese Messung erfolgt morgens, bevor man etwas isst oder trinkt (außer Wasser). Sie zeigt, wie der Körper den Zucker im Ruhezustand regelt. Typische Werte liegen zwischen 70 und 100 Milligramm pro Deziliter (mg/dl). Ist der Wert höher, könnte das ein Hinweis auf Diabetes sein.
  2. Belastungstest (oGTT): Beim oralen Glukosetoleranztest trinkt man eine Zuckerlösung, und der Blutzucker wird danach mehrfach gemessen – meist nach zwei Stunden. Das zeigt, wie gut der Körper mit einer Zuckerzufuhr klarkommt. Werte über 200 mg/dl nach zwei Stunden gelten als auffällig.
  3. Langzeitwert (HbA1c): Dieser Wert misst nicht den aktuellen Blutzucker, sondern zeigt, wie hoch er in den letzten zwei bis drei Monaten im Durchschnitt war. Das HbA1c wird in Prozent oder Millimol pro Mol angegeben und ist besonders wichtig, um Diabetes zu überwachen. Ein Wert unter 5,7 % gilt als normal.
  4. Schnelltest: In Arztpraxen oder zu Hause wird oft ein kleines Gerät verwendet, ein sogenanntes Blutzuckermessgerät. Mit einem Pieks in den Finger und einem Teststreifen hat man in Sekunden ein Ergebnis. Das ist praktisch, aber weniger genau als Labormessungen.

In Labors in Deutschland wird das Blut mit präzisen Geräten analysiert, die chemische Reaktionen nutzen, um die Glukosemenge zu bestimmen. Die Ergebnisse werden dann mit Referenzintervallen verglichen – also einem Bereich, der zeigt, was bei gesunden Menschen üblich ist.

Besonderheiten in Deutschland

Die Labormedizin in Deutschland ist stark reguliert, um verlässliche Ergebnisse zu garantieren. Labore müssen hohe Qualitätsstandards einhalten, und die Messmethoden sind einheitlich. Außerdem gibt es klare Richtlinien, wann welche Tests gemacht werden sollten – etwa bei Verdacht auf Diabetes oder in der Schwangerschaft, wo der Blutzucker regelmäßig geprüft wird, um Schwangerschaftsdiabetes auszuschließen. Die Kosten für solche Tests übernimmt meist die Krankenkasse, wenn sie medizinisch notwendig sind.

Was bedeuten die Ergebnisse?

Ein normaler Blutzuckerwert hängt davon ab, wann und wie gemessen wurde. Liegt er außerhalb des Referenzbereichs, schaut der Arzt genauer hin: Ein hoher Nüchternwert (z. B. über 126 mg/dl) könnte Diabetes Typ 2 bedeuten, ein niedriger Wert (unter 50 mg/dl) eine Unterzuckerung, etwa durch zu viel Insulin. Wichtig ist: Ein einzelner Wert reicht nicht für eine Diagnose. Symptome, weitere Tests und der Lebensstil werden immer mit einbezogen.

Fazit

Die Bestimmung des Blutzuckers in der Labormedizin ist ein Fenster in unseren Stoffwechsel. In Deutschland nutzen Ärzte dafür moderne Technik und klare Standards, um herauszufinden, ob alles in Balance ist. Ob bei Routinechecks oder zur Kontrolle von Krankheiten – die Messung hilft, Probleme früh zu erkennen und zu behandeln. Für uns heißt das: Mit einem Blick auf den Blutzucker können wir besser verstehen, wie es unserem Körper geht – und im Zweifel rechtzeitig handeln.

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Blutzuckermessung bei Diabetes: Pflaster statt Piks – MedLabPortal

Weltneuheit: Dexcom G7 überträgt Blutzuckerwerte an Apple Watch – MedLabPortal


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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