Hochgesand-Preis für Pathologie verliehen

von | Nov 27, 2024 | Allgemein, Forschung, Gesundheit

Auszeichnung im Gedenken an den Begründer der Mainzer Pathologie: Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung hat Dr. Leonie Frauenfeld den dritten Hochgesand-Preis für Pathologie erhalten. Die auf Anregung des Direktors des Instituts für Pathologie der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Wilfried Roth, gegründete Hochgesand-Stiftung für Pathologie vergibt den mit 10.000 Euro dotierten Preis für hervorragende Forschungsleistungen an junge, wissenschaftlich tätige Patholog:innen. Die 34-jährige Tübinger Fachärztin für Pathologie wurde für ihre wissenschaftliche Arbeit zu genetischen Ursachen von bösartigen Tumoren der Lymphknoten ausgezeichnet.

(v.l.n.r.): Andreas Hochgesand, Vorstandsvorsitzender der Hochgesand-Stiftung für Pathologie; Dr. Leonie Frauenfeld; Univ.-Prof. Dr. Wilfried Roth; Eva Hochgesand, Vorstandsmitglied der Stiftung | Quelle: Peter Pulkowski | Copyright: UM / Peter Pulkowski
(v.l.n.r.): Andreas Hochgesand, Vorstandsvorsitzender der Hochgesand-Stiftung für Pathologie; Dr. Leonie Frauenfeld; Univ.-Prof. Dr. Wilfried Roth; Eva Hochgesand, Vorstandsmitglied der Stiftung | Quelle: Peter Pulkowski | Copyright: UM / Peter Pulkowski 

Die Stiftung wurde 2016 auf Anregung von Professor Roth im Andenken an den 1904 verstorbenen Mainzer Ehrenbürger und Arzt Dr. Jakob Hochgesand von Familie Hochgesand gegründet. Der Medizinalrat Jakob Hochgesand hatte durch eine großzügige Stiftung an die Stadt Mainz die Gründung des ersten Mainzer Instituts für Pathologie im Jahr 1914 ermöglicht. Zweck der Stiftung ist die Förderung von Forschung und Lehre im Bereich der Pathologie. Mit der regelmäßigen Ausschreibung des Hochgesand-Preises richtet sich das Stiftungskuratorium gezielt an junge Wissenschaftler:innen im Alter bis zu 35 Jahren.

Die mit dem dritten Hochgesand-Preis ausgezeichnete wissenschaftliche Publikation mit dem Titel „Diffuse large B-cell lymphomas in adults with aberrant coexpression of CD10, BCL6, and MUM1 are enriched in IRF4 rearrangements“ von Dr. Leonie Frauenfeld wurde vom Stiftungskuratorium aus mehreren hochqualitativen Bewerbungen ausgewählt.

In ihrer Forschungsarbeit untersucht die Pathologin die genetischen Ursachen von bösartigen Tumoren der Lymphknoten, sogenannten malignen Lymphomen. Die Studie fand im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Institut für Pathologie Tübingen und der Universität Barcelona in Spanien statt. Dem Forschungsteam um Dr. Frauenfeld gelang es, mit modernen molekularen Methoden einen neuen Typ von malignen Lymphomen zu identifizieren und dessen klinische Verlaufsform näher zu charakterisieren. Besonders relevant war auch die Erkenntnis, dass diese Tumoren sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auftreten können, jedoch eine deutlich bessere Prognose haben als vergleichbare Tumorarten. Die klinische Relevanz der Studie besteht daher auch darin, dass es nun Bestrebungen gibt, die Dosis der Chemotherapie bei den betroffenen Patient:innen zu reduzieren. Dies würde für die Patient:innen eine Verminderung von unerwünschten Nebenwirkungen bei gleichbleibender Effektivität der Behandlung bedeuten. Angestoßen durch die mit dem Hochgesand-Preis ausgezeichnete Arbeit sollen in Zukunft entsprechende klinische Studien durchgeführt werden.

Der Hochgesand-Preis für Pathologie wurde erstmals 2018 an Dr. Mark Kriegsmann für seine Arbeit zum Thema „Bildgebende Massenspektrometrie für die Diagnose von Lungenkarzinomen“ verliehen. Im Jahr 2021 wurde Dr. Markus Eckstein für seine Arbeit zum Thema „Was wir aus der Entstehung des Harnblasenkarzinoms für unsere Patienten lernen können“ mit dem zweiten Hochgesand-Preis ausgezeichnet.

Weitere Informationen zur Hochgesand-Stiftung: https://www.hochgesand-stiftung.de

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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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