Feuerwerk 2024: HNO-Ärzte erfassen neuro-otologische Schäden bundesweit
Die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO-KHC) startet erneut eine Datenerhebung zu neuro-otologischen Verletzungen durch Pyrotechnik im Rahmen des Deutschen Knalltrauma-Registers. Ziel ist es, ein umfassendes Bild über die Häufigkeit und Art von neuro-otologischen Verletzungen in Deutschland rund um den Jahreswechsel zu erhalten.
Seit einigen Jahren sammelt ein Team der HNO-Universitätsklinik in Homburg gemeinsam mit der DGHNO-KHC Daten zum Thema feuerwerksbedingter neuro-otologischer Schädigungen zum Jahreswechsel, um die Öffentlichkeit und Entscheidungsträger über die Risiken von Feuerwerk für die Gesundheit zu informieren. Auch in diesem Jahr ist bereits ein entsprechender Aufruf verschickt worden.
HNO-Ärzte sind aufgerufen, ihre Beobachtungen zu feuerwerksbedingten Verletzungen an das Team der HNO-Universitätsklinik zu melden. Die erhobenen Daten werden anonym erhoben und ausgewertet und dienen ausschließlich wissenschaftlichen Zwecken zur Einschätzung der Inzidenz von feuerwerksbedingten neuro-otologischen Schädigungen.
Geschätzt 8000 Deutsche erlitten zu Silvester 1999/2000 eine Verletzung des Innenohrs durch explodierende Feuerwerkskörper – das sogenannte „Knalltrauma“. Verlässliche aktuelle Daten zur Inzidenz fehlen derzeit. Bestätigt ist jedoch, dass Feuerwerksverletzungen besonders häufig in der Altersgruppe zwischen 6 und 25 Jahren auftreten – bei Männern dreimal so oft wie bei Frauen. Professor Dr. med. Timo Stöver, Präsident der DGHNO-KHC empfiehlt, sich von Silvesterknallern fernzuhalten und sich selbst und Unbeteiligte so zu schützen. Knalltraumata können zu dauerhaften Hörschäden und Tinnitus führen und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
Original Paper:
Schlag auf Schlag – Bericht über feuerwerksbedingte Knalltraumata zum Jahreswechsel 2021/2022 | HNO
Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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