Dexcom vs. Roche: Wettlauf um die Echtzeit-Glukosemessung geht in die nächste Runde
Dexcom setzt auf eine schnelle Funktionalität: Über eine eigene Bluetooth-Verbindung sendet der Dexcom G7-Sensor Zuckerwerte und personalisierte Warnmeldungen direkt auf die Apple Watch der Benutzer, so dass diese joggen oder zum Beispiel im Restaurant essen gehen und sich dabei sicher fühlen können – auch wenn sie ihr iPhone zu Hause lassen. Dexcom ist nach Herstellerangaben “die einzige rtCGM-Marke, die den Zuckerwert auf Smartphone, Smartwatch, einem optionalen Empfänger oder AID-Syste gleichzeitig anzeigen kann”.
Die Erfahrungen der Patienten in den USA klingen jedenfalls vielversprechend.
“In den letzten Monaten habe ich die ‘Direct-to-Watch’-Funktion auf meinem Dexcom G7 genutzt: Meine Zuckerwerte in Echtzeit und mit nur einem Blick auf mein Handgelenk sehen zu können, das war ein richtiger Wendepunkt”, berichtet Beth McDaniel, eine Dexcom-Anwenderin. “Zum ersten Mal seit meiner Diabetes-Diagnose kann ich mein Smartphone zu Hause lassen, ohne mir Sorgen zu machen. Und ich kann meine täglichen Aktivitäten in der Gewissheit genießen, dass ich alle Informationen habe, die ich brauche, um meinen Diabetes zu kontrollieren.”
Roche in den Startlöchern
Der Vorstoß von Dexcom in Europa hat auch die Giganten am Markt wachgerüttelt. So gab Roche im Juli 2024 bekannt, dass es für sein kontinuierliches Glukosemessgerät (CGM) Accu-Chek Smartguide eine CE-Kennzeichnung erhalten hat . Mit der Zulassung könne „Roche Abbott und Dexcom auf dem europäischen CGM-Markt herausfordern“, bewertete US-Portal LabNews die Strategie der Schweizer. Roche plane, das Gerät „in ausgewählten europäischen Märkten in den kommenden Monaten“ zu verkaufen. Im Wettbewerb mit etablierten Anbietern hebe Roche die Algorithmen des Geräts zur Vorhersage des Blutzuckerspiegels als Differenzierungsmerkmal hervor, das den Anwendern “ein proaktives Management ihrer Gesundheit ermöglichen könnte”.
Roche selbst stellte bereits im März die wesentlichen Merkmale seines Systems vor:
“Die Lösung besteht aus einem CGM-Sensor und zwei Apps, die aktuelle Glukosewerte und Vorhersagen über 30 Minuten und zwei Stunden anzeigen. Darüber hinaus bietet es eine Risikovorhersage für nächtliche Hypoglykämien”.
Konkret: Neben der retrospektiven und aktuellen Betrachtung der Glukosewerte und Trendeinschätzungen zeige das System das Risiko einer Hypoglykämie in den nächsten 30 Minuten an und prognostiziere kontinuierlich, wie sich der Blutzucker in den nächsten zwei Stunden entwickeln wird.
Darüber hinaus werde das Risiko einer nächtlichen Hypoglykämie abgeschätzt.
“Dies ermöglicht es den Nutzern, die Kontrolle zu behalten und präventive Entscheidungen zu treffen, um ihre Therapie anzupassen und Komplikationen vorzubeugen”, erklärte Professor Lutz Heinemann. “Die Nutzung des Potenzials prädiktiver Algorithmen trägt dazu bei, dass weniger Probleme und unvorhergesehene Blutzuckerausschläge auftreten, weniger Angst vor Hypoglykämien besteht und die Diabetesbelastung geringer ist.”
Vlad Georgescu, DGKL News
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