Abschiedssymposium für Medizinhistoriker Volker Roelcke in Gießen

von | Juni 19, 2025 | Forschung, Gesundheit

Das Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ehrt den renommierten Medizinhistoriker Prof. Dr. Volker Roelcke anlässlich seines bevorstehenden Ruhestands mit einem Abschiedssymposium. Unter dem Titel „Medizin, Politik und Verantwortung: Zu den Möglichkeiten einer Geschichte der Gegenwart“ versammeln sich am Samstag, 21. Juni 2025, ab 10 Uhr internationale Kolleginnen und Kollegen sowie Weggefährtinnen und -gefährten im Medizinischen Lehrzentrum der JLU. Der Dekan des Fachbereichs Medizin, Prof. Dr. Jürgen Lohmeyer, wird die Veranstaltung mit einem Grußwort eröffnen.

Roelcke hat die Medizingeschichte maßgeblich geprägt, insbesondere durch seine Forschung zur Medizin im Nationalsozialismus, zur Geschichte der Psychiatrie sowie zur Ethik medizinischer Forschung am Menschen. Als Gründungsvorsitzender der Lancet-Kommission zu Medizin und Nationalsozialismus setzte er internationale Standards für die Aufarbeitung der Verstrickungen der Medizin in die NS-Zeit. Seine Mitgliedschaft in der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina unterstreicht seine herausragende wissenschaftliche Reputation.

Prof. Dr. Volker Roelcke. | Quelle: Katrina Friese
Prof. Dr. Volker Roelcke. | Quelle: Katrina Friese 

Das Symposium bringt führende Expertinnen und Experten der Medizingeschichte zusammen, die Roelckes Werk würdigen und aktuelle Themen diskutieren. Zu den angekündigten Rednerinnen und Rednern zählen Walter Bruchhausen (Bonn), Herwig Czech (Wien), Christoph Gradmann (Oslo), Simon Duckheim (Gießen), Hans-Georg Hofer (Münster), Joachim Jacob (Gießen), Anthony Kauders (Keele), Michael Knipper (Gießen), Katharina Kreuder-Sonnen (Köln), Etienne Lepicard (Jerusalem), Maike Rotzoll (Marburg), Thomas Schlich (Montreal), Heinz Schott (Bonn), Sascha Topp (Berlin) und Amir Teicher (Tel Aviv). Die Beiträge werden Themen wie die Verantwortung der Medizin in politischen Kontexten, ethische Herausforderungen in der Forschung und die Relevanz historischer Analysen für heutige Debatten behandeln.

Roelckes Arbeit hat nicht nur die wissenschaftliche Community bereichert, sondern auch die öffentliche Auseinandersetzung mit der Geschichte der Medizin gefördert. Seine Forschungen zur NS-Medizin haben dazu beigetragen, die Verantwortung der Ärzteschaft kritisch zu hinterfragen und Lehren für die Gegenwart zu ziehen. Ebenso hat er durch seine Arbeiten zur Psychiatrie und zur Ethik der Humanforschung Standards für eine verantwortungsvolle Wissenschaft gesetzt.

Termin

Samstag, 21. Juni 2025, 10 Uhr bis 16.30 Uhr, Medizinisches Lehrzentrum der JLU, Klinikstraße 29, Hörsaal 2.


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

Gender-Hinweis. Die in diesem Text verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich immer gleichermaßen auf weibliche, männliche und diverse Personen. Auf eine Doppel/Dreifachnennung und gegenderte Bezeichnungen wird zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.