Hämoglobin

von | März 18, 2025

Hämoglobin ist ein Begriff, der oft fällt, wenn es um Bluttests oder Gesundheit geht – etwa bei Müdigkeit oder einer Blutarmut-Diagnose.

Was ist Hämoglobin?

Hämoglobin ist ein Eiweißstoff im Blut, genauer gesagt in den roten Blutkörperchen. Es hat eine entscheidende Aufgabe: Es transportiert Sauerstoff von der Lunge in alle Teile des Körpers – zu den Muskeln, zum Gehirn, einfach überall hin, wo er gebraucht wird. Gleichzeitig nimmt es Kohlendioxid auf, das beim Atmen entsteht, und bringt es zurück zur Lunge, damit es ausgeatmet wird. Ohne Hämoglobin könnten wir nicht leben, denn Sauerstoff ist der Treibstoff für unsere Zellen.

Das Hämoglobin enthält Eisen, das ihm seine rote Farbe gibt – deshalb ist Blut rot. Wenn der Hämoglobinwert zu niedrig ist, spricht man von Blutarmut (Anämie). Das kann passieren, wenn der Körper zu wenig Eisen hat, Blut verliert oder die roten Blutkörperchen nicht richtig gebildet werden. Zu hohe Werte sind seltener, können aber bei Problemen wie Dehydrierung oder bestimmten Krankheiten auftreten.

Warum ist die Messung wichtig?

Ein gesunder Hämoglobinwert zeigt, ob das Blut genug Sauerstoff transportieren kann. Zu wenig Hämoglobin macht müde, schlapp oder kurzatmig – typische Zeichen von Blutarmut. Zu viel kann auf andere Probleme hinweisen, etwa eine Verdickung des Blutes. In Deutschland wird Hämoglobin oft gecheckt, um Krankheiten früh zu erkennen – sei es bei Routineuntersuchungen, Schwangerschaft oder wenn jemand sich unwohl fühlt.

Wie wird Hämoglobin in Deutschland gemessen?

Die Bestimmung von Hämoglobin läuft in Deutschland über die Labormedizin – also spezialisierte Labore mit modernster Technik. Der erste Schritt ist ein Besuch beim Arzt, meist dem Hausarzt. Der entscheidet, ob ein Bluttest nötig ist, und nimmt entweder selbst Blut ab oder schickt den Patienten ins Labor. Dafür wird eine kleine Menge Blut aus der Vene gezogen, meist am Arm. Manchmal reicht auch ein Tropfen aus dem Finger, etwa bei schnellen Tests, aber die genaue Messung passiert meist mit Venenblut.

Im Labor wird das Blut dann untersucht. Dafür gibt es spezielle Geräte, sogenannte Hämatologie-Analysatoren, die automatisch messen, wie viel Hämoglobin im Blut ist. Die Methode ist simpel: Das Hämoglobin wird chemisch umgewandelt, sodass es Licht auf eine bestimmte Weise absorbiert. Das Gerät misst dieses Licht und berechnet den Wert. Die Ergebnisse kommen in Gramm pro Liter (g/l) oder manchmal in Millimol pro Liter (mmol/l). In Deutschland gelten folgende Richtwerte: Bei Männern liegt der Normalwert zwischen 140 und 180 g/l, bei Frauen zwischen 120 und 160 g/l. Kinder und Schwangere haben andere Grenzen, weil ihr Bedarf anders ist.

Neben dem Hämoglobinwert schaut das Labor oft auch auf andere Dinge, wie die Anzahl der roten Blutkörperchen oder den Hämatokrit (den Anteil fester Bestandteile im Blut). Das gibt ein rundes Bild, ob alles stimmt oder ob etwas genauer untersucht werden muss.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die Laborwerte gehen zurück zum Arzt, der sie mit dem Patienten bespricht. Ist der Hämoglobinwert im Normalbereich, ist alles gut. Liegt er darunter, sucht der Arzt nach der Ursache – vielleicht fehlt Eisen, Vitamin B12 oder es gibt eine chronische Krankheit. Ist er zu hoch, könnte das an Flüssigkeitsmangel oder einer Lungenerkrankung liegen. Je nach Ergebnis gibt’s Tipps wie bessere Ernährung oder Medikamente, manchmal auch weitere Tests wie eine Magenspiegelung bei Blutverlust.

In Deutschland zahlen die Krankenkassen solche Bluttests oft, etwa im Rahmen der Gesundheits-Check-ups ab 35 oder bei Beschwerden. Das macht es leicht, die Werte im Blick zu halten.

Warum ist die Labormedizin so entscheidend?

Ohne die Labormedizin wäre es schwierig, Hämoglobin so genau zu bestimmen. Früher hat man nur geraten, heute liefern die Labore präzise Daten in kürzester Zeit. In Deutschland müssen Labore strenge Qualitätsstandards einhalten, damit die Ergebnisse überall verlässlich sind – egal ob in Hamburg oder München. Die Geräte sind so genau, dass sie sogar kleinste Abweichungen erkennen, was Ärzten hilft, Probleme früh zu finden und zu behandeln.

Fazit: Ein kleiner Test mit großer Wirkung

Hämoglobin ist der Sauerstoff-Bote im Blut – und sein Wert sagt viel über unsere Gesundheit aus. Dank der Labormedizin in Deutschland ist es ein Kinderspiel, ihn zu messen: Ein kurzer Pieks, ein bisschen Technik, und schon weiß man, ob alles passt. Wer sich müde fühlt oder Risiken wie Eisenmangel hat, sollte mit dem Arzt reden – ein Blick ins Blut kann helfen, fit zu bleiben oder Probleme rechtzeitig zu lösen. Einfach, schnell und sicher – so funktioniert Gesundheit heute.


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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