Fettlebererkrankung
Die Fettlebererkrankung ist ein Thema, das immer mehr Menschen in Deutschland betrifft – oft, ohne dass sie es zunächst merken.
Was ist eine Fettleber?
Eine Fettleber entsteht, wenn sich zu viel Fett in den Leberzellen ablagert. Die Leber ist ein echtes Multitalent: Sie reinigt das Blut, hilft bei der Verdauung, speichert Energie und baut Schadstoffe ab. Normalerweise enthält sie nur wenig Fett, aber wenn das Gleichgewicht kippt, kann sie regelrecht „verfetten“. Das passiert oft durch zu viel Alkohol – dann spricht man von einer alkoholischen Fettleber. Häufiger ist aber die nicht-alkoholische Fettleber (NAFLD), die durch Übergewicht, ungesunde Ernährung, Diabetes oder zu wenig Bewegung entsteht.
Im Anfangsstadium macht eine Fettleber kaum Beschwerden – vielleicht ein Druckgefühl im rechten Oberbauch oder Müdigkeit. Problematisch wird es, wenn sie sich entzündet (dann heißt sie Steatohepatitis) oder vernarbt (Leberzirrhose). Das kann die Leber dauerhaft schädigen und sogar zu Krebs führen. In Deutschland hat etwa jeder Vierte eine Fettleber, und die Zahlen steigen – ein Grund, warum Ärzte das Thema ernst nehmen.
Warum sind Leberwerte wichtig?
Die Leber ist geduldig und meldet Probleme oft erst spät. Deshalb sind Bluttests, die sogenannten Leberwerte, ein wichtiger Weg, um früh zu erkennen, ob etwas nicht stimmt. Diese Werte zeigen, wie gut die Leber arbeitet und ob sie geschädigt ist. Besonders bei einer Fettleber hilft das, den Verlauf zu beobachten und rechtzeitig einzugreifen – etwa durch Ernährungsumstellung oder Bewegung, bevor es schlimmer wird.
Wie werden Leberwerte in Deutschland gemessen?
In Deutschland kümmert sich die Labormedizin um die genaue Untersuchung der Leberwerte. Alles beginnt meist beim Hausarzt. Wenn jemand Risikofaktoren wie Übergewicht hat oder sich schlapp fühlt, schickt der Arzt ihn zur Blutabnahme – entweder in der Praxis oder in ein spezielles Labor. Dafür wird eine kleine Menge Blut aus der Vene genommen, meist am Arm. Man muss nicht immer nüchtern sein, aber der Arzt sagt vorher, ob das nötig ist.
Im Labor wird das Blut dann auf bestimmte Stoffe untersucht, die etwas über die Leber verraten. Die wichtigsten Leberwerte sind:
- ALT (Alanin-Aminotransferase) und AST (Aspartat-Aminotransferase): Das sind Enzyme, die in den Leberzellen sitzen. Wenn die Zellen kaputtgehen – etwa durch Fettablagerungen oder Entzündungen –, gelangen sie ins Blut. Hohe Werte können auf eine Fettleber oder Schäden hinweisen.
- GGT (Gamma-Glutamyltransferase): Dieses Enzym steigt oft bei Alkoholmissbrauch oder einer Fettleber an. Es zeigt, wie stark die Leber belastet ist.
- Bilirubin: Ein Abbauprodukt aus roten Blutkörperchen, das die Leber normalerweise ausscheidet. Ist sie überfordert, steigt der Wert, und die Haut kann gelblich werden.
- Alkalische Phosphatase (AP): Ein hoher Wert kann auf Probleme mit den Gallenwegen hindeuten, die bei einer Fettleber manchmal mitbetroffen sind.
Die Labore nutzen moderne Geräte, die diese Stoffe automatisch messen. Die Ergebnisse kommen in Einheiten wie U/l (Einheiten pro Liter) für Enzyme oder µmol/l für Bilirubin. In Deutschland gibt es Richtwerte: Zum Beispiel liegt ALT bei Männern normalerweise unter 50 U/l und bei Frauen unter 35 U/l. Aber: Jeder Mensch ist anders, und der Arzt schaut sich das Gesamtbild an.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Die Laborwerte gehen zurück zum Arzt, der sie mit dem Patienten bespricht. Sind die Werte leicht erhöht, kann das bei einer frühen Fettleber normal sein – oft reicht es dann, abzunehmen oder weniger Alkohol zu trinken. Starke Abweichungen deuten auf eine Entzündung oder Schlimmeres hin, dann kommen oft Ultraschall oder weitere Tests dazu. In Deutschland übernehmen die Krankenkassen solche Untersuchungen meist, etwa bei Routine-Checks oder Verdacht auf eine Lebererkrankung.
Die Rolle der Labormedizin
Ohne Labormedizin wäre es schwierig, eine Fettleber früh zu erkennen. Die Geräte in den Laboren sind so genau, dass sie kleinste Veränderungen im Blut aufspüren – lange bevor Symptome auftreten. In Deutschland müssen Labore strenge Qualitätsregeln einhalten, damit die Ergebnisse verlässlich sind. Das Zusammenspiel von Arzt und Labor hilft, die Lebergesundheit im Blick zu behalten und rechtzeitig zu handeln.
Fazit: Die Leber im Blick behalten
Eine Fettleber ist kein Todesurteil, aber ein Warnsignal. Mit der Labormedizin kann man in Deutschland einfach und sicher checken, wie es der Leber geht. Ein kleiner Bluttest zeigt, ob alles in Ordnung ist oder ob es Zeit ist, den Lebensstil zu ändern. Wer Risiken wie Übergewicht oder Alkohol hat, sollte mit dem Arzt sprechen – denn eine gesunde Leber ist Gold wert, und früh handeln kann viel bewirken.
Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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