ZB MED entwickelt europäische Alternative zu PubMed
Angesichts der Risiken durch Abhängigkeiten von US-amerikanischen Informationsdiensten wie PubMed stärkt ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften die Resilienz der europäischen Forschungsinfrastruktur. Ziel ist die Entwicklung einer offenen, zuverlässigen und nachhaltigen Datenbank als Alternative zu PubMed. Ein Meilenstein ist erreicht: Die Inhalte von PubMed sind gesichert und über das ZB MED-Suchportal LIVIVO zugänglich.

Die neue Datenbank soll bei möglichen Einschränkungen von PubMed einen nahtlosen Ersatz bieten, inklusive einer vertrauten Suchoberfläche. Technische und rechtliche Rahmenbedingungen, Workflows zur Datenverarbeitung und Kompatibilität mit PubMed-Formaten werden geklärt. Metadaten, etwa aus MeSH (Medical Subject Headings), werden automatisiert integriert. Die Software wird als Open-Source-Lösung entwickelt.
Für ein Worst-Case-Szenario – etwa eine Abschaltung von PubMed – plant ZB MED weitere Schritte: eine Programmierschnittstelle (API), Integration neuer Quellen und die Weiterentwicklung von MeSH. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt das Vorhaben mit Fördermöglichkeiten. Derzeit wird ein Antrag für ein Initialprojekt vorbereitet.
Einbindung der Fachcommunity
Workshops und digitale Meetings sollen die wissenschaftliche Community einbinden. Ein erstes Online-Meeting findet am 14. Mai 2025 um 15:30 Uhr statt, um Bedarfe zu diskutieren. Interessierte aus Forschung, Infrastruktur und Politik sind eingeladen. Unterstützung für den Projektantrag „OLSPub – Open Life Science Publications Database“ ist durch Letters of Support möglich.
Das Projekt markiert einen entscheidenden Schritt für eine unabhängige und resiliente Forschungsinfrastruktur in Europa.
Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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