WHO initiiert „Runden Tisch zur proaktiven Gesundheit bei 1,5°C“ in Genf

von | Juli 2, 2025 | Forschung, Gesundheit, Nicht kategorisiert

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in Genf den „Runden Tisch zur proaktiven Gesundheit bei 1,5°C“ ausgerichtet, in Zusammenarbeit mit Städten und Forschungseinrichtungen aus China und Europa. Organisiert wurde die Veranstaltung vom WHO Collaborating Centre for Universal Health Coverage der Universität Peking und dem Ningyuan Institute of Climate and Sustainable Development. Teilnehmende aus der WHO-Abteilung für Umwelt, Klimawandel und Gesundheit, dem autonomen Kreis Baoting (China), der Stadt Vichy (Frankreich), der Universität Peking, dem Westchinesischen Krankenhaus der Universität Sichuan sowie europäische Experten für Thermalismus, Ernährung und Normung diskutierten integrierte Klima- und Gesundheitsmaßnahmen.

Ein zentraler Erfolg war die Lancierung der Geneva 1.5°C Proactive Health Initiative, der ersten globalen Plattform für Wissenschaft, Industrie und Regierung, die sich auf Klima- und Gesundheitslösungen in Städten konzentriert. Der Runde Tisch fokussierte drei Themen: ein neues Paradigma der „1,5°C Proactive Health“, innovative Praktiken „vom Labor zur Gemeinschaft“ und städtische Umsetzungsmaßnahmen.

Im Jahr 2023 waren die Menschen im Durchschnitt 50 Tage mehr gesundheitsgefährdenden Temperaturen ausgesetzt als ohne den Klimawandel erwartet. Credits: Pixabay
Im Jahr 2023 waren die Menschen im Durchschnitt 50 Tage mehr gesundheitsgefährdenden Temperaturen ausgesetzt als ohne den Klimawandel erwartet. Credits: Pixabay

Das neue Paradigma betont die gesundheitlichen Vorteile einer Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C. WHO-Experten wiesen auf Klimarisiken wie Hitzewellen, Naturkatastrophen und Biodiversitätsverlust hin, die Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Infektionen und Unterernährung fördern. Luftverschmutzung verursacht jährlich sieben Millionen vorzeitige Todesfälle, da 99 % der Weltbevölkerung über den WHO-Grenzwerten ausgesetzt sind.

Im Bereich Innovation präsentierten Institutionen Fallstudien zu Luftqualität, städtischer Gesundheitsbewertung, Wärmetherapien, Grünflächen, grünen Krankenhäusern, nachhaltiger Ernährung und Produktkennzeichnung. Städtische Maßnahmen in Baoting und Vichy zeigten den Einsatz natürlicher Therapien und klimaangepasster Gesundheitsplanung.

Die Geneva 1.5°C Initiative basiert auf drei Säulen: eine gemeinsame Vision für proaktive Gesundheit, Förderung von Forschung und Praxis sowie eine globale Allianz für Zusammenarbeit. Die „1.5°C Proactive Health International Alliance“ wird ein Innovationsnetzwerk schaffen, unterstützt von Task Forces für interdisziplinäre Projekte. Baoting und Vichy unterzeichneten eine Absichtserklärung zur Kooperation in Balneotherapie, Traditioneller Chinesischer Medizin, Fachkräfteaustausch und Forschung.

Die WHO lobte die Initiative für ihre Innovationskraft und globale Führungsrolle. Experten betonten die Notwendigkeit eines umfassenden Gesundheitsmodells, das Prävention, Diagnose, Rehabilitation und Wellness integriert. Strategische Empfehlungen umfassen sektorübergreifendes Engagement, aktualisierte Luftgüteleitlinien und vertikale Unterstützungsmechanismen.

Baoting und Vichy stellten lokale Ansätze vor: Baoting nutzt ökologische Ressourcen für eine proaktive Gesundheitsstadt, während Vichy ein Gesundheitsökosystem rund um Thermalquellen entwickelt. Die WHO schlug vor, Baoting als Pilotzone für Gesundheitsprogramme und Toolkits zu etablieren, und betonte die Vorreiterrolle Chinas in der globalen Klimagesundheit.

Nächste Schritte sind die Initiierung einer China-EU-Forschungsinitiative, die Gründung der „Proaktiven 1,5°C-Gesundheitsallianz“ und die Ernennung Baotings zur Pilotzone für proaktive Gesundheit, um internationale Projekte in natürlichen Therapien, digitaler Gesundheit und Ernährung voranzutreiben.

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