Weltweit erster Photon-Counting CT für Strahlentherapie in Dresden installiert

von | Juni 24, 2025 | Gesundheit

Das OncoRay – Nationales Zentrum für Strahlenforschung in der Onkologie in Dresden erhielt am 23. Juni 2025 den weltweit ersten Single-Source Photon-Counting Computertomographen (PCCT) für die Strahlentherapie. Dieses innovative Gerät, der NAEOTOM Alpha.Prime von Siemens Healthineers, zählt jedes Röntgenphoton, das durch den Patienten geht, und liefert detailliertere Bilder mit umfassenden anatomischen und funktionalen Informationen. Die Forscher am OncoRay wollen nun die Vorteile dieser Technologie für die Strahlentherapie, insbesondere die Protonentherapie, genau untersuchen und quantifizieren.

OncoRay, getragen vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR), der Medizinischen Fakultät der TU Dresden und dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, ist ein Vorreiter in der Protonentherapie. Bereits 2019 führte das Zentrum das DirectSPR-Verfahren ein, das die Eindringtiefe von Protonen präziser berechnet und Sicherheitsräume um Tumore um etwa 35 Prozent reduziert. Dies war jedoch nur bei unbeweglichen Tumoren, wie im Kopf oder Becken, anwendbar. Die neue PCCT-Technologie soll diese Lücke schließen, indem sie das DirectSPR-Verfahren auch für bewegte Tumore nutzbar macht und so mehr Patienten eine präzisere, schonendere Therapie ermöglicht.

In einer genau getakteten Aktion wurde der weltweit erste Single-Source Photon-Counting Computertomograph in der Strahlentherapie am OncoRay installiert. | Copyright: UKD / M. Kretzschmar
In einer genau getakteten Aktion wurde der weltweit erste Single-Source Photon-Counting Computertomograph in der Strahlentherapie am OncoRay installiert. | Copyright: UKD / M. Kretzschmar

Die PCCT-Technologie verspricht höhere Bildauflösung, geringere Strahlendosis oder beides kombiniert. Sie könnte die Protonenreichweite noch exakter vorhersagen, Sicherheitsräume weiter verringern und die Bestrahlung schonender gestalten. Prof. Christian Richter, Leiter der Medizinischen Strahlenphysik am OncoRay, sieht in Photon-Counting-Detektoren die Zukunft der CT-Technologie. Prof. Mechthild Krause, Direktorin des OncoRay, betont die Bedeutung für die Translationsforschung, während Prof. Esther Troost, Leiterin der bildgeführten Radioonkologie, eine schrittweise Einführung in die Patientenversorgung und mögliche Vorhersagen des Therapieansprechens erwartet.

Die Installation des PCCT, finanziert mit zwei Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), läuft bis Mitte Juli 2025. Jährlich werden etwa 2.500 Tumorpatienten in der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie behandelt, die von dieser Innovation profitieren könnten.


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