The Lancet: Ohne stabile PEPFAR-Programme könnten bis 2030 fast 500.000 Kinder an AIDS sterben
Angesichts der anhaltenden Unterbrechung der Finanzierung von US-Auslandshilfeprogrammen fordert eine Gruppe internationaler Experten dringende Maßnahmen, um die Fortführung lebensrettender Maßnahmen und die Unterstützung von Kindern und Familien, die von HIV/AIDS in Afrika südlich der Sahara betroffen sind, sicherzustellen. Die neue gesundheitspolitische Analyse, die in The Lancet veröffentlicht wurde, schätzt, dass sich bis zum Jahr 2030 eine Million Kinder mit HIV infizieren, fast eine halbe Million an AIDS sterben und 2,8 Millionen Kinder in der Region zu Waisen werden könnten, wenn die Finanzierung der PEPFAR-Programme (President’s Emergency Plan for AIDS Relief) nicht durchgängig und stabil bleibt.

Die Autoren sagen, dass ihre Analyse starke Beweise dafür liefert, dass die Finanzierung der PEPFAR-Programme für mindestens fünf weitere Jahre von entscheidender Bedeutung ist, um unnötige Kinderkrankheiten, Tod und Verwaisung zu verhindern, den aktuellen Fortschritt bei den Bemühungen zur Verhinderung neuer HIV-Infektionen weltweit aufrechtzuerhalten und die Position der USA als führendes Land in der globalen Gesundheitsdiplomatie zu wahren.
Das 2003 von der US-Regierung ins Leben gerufene PEPFAR-Programm war ein Eckpfeiler bei der Bekämpfung der weltweiten HIV/AIDS-Epidemie und stellte über 120 Mrd. USD für die Behandlung und Prävention von HIV/AIDS bereit. Schätzungen zufolge hat das Programm mehr als 26 Millionen Menschenleben gerettet und dafür gesorgt, dass 7,8 Millionen Babys HIV-frei geboren wurden. Derzeit werden über 20 Millionen Menschen mit HIV-Präventions- und Behandlungsdiensten unterstützt, vor allem in Afrika südlich der Sahara.
Die weitere Finanzierung der PEPFAR-Programme ist jedoch nach wie vor ungewiss und gibt Anlass zur Sorge über die Zukunft der HIV/AIDS-Prävention und -Behandlung, insbesondere vor dem Hintergrund der Verfügung von US-Präsident Trump, mit der die gesamte Auslandshilfe bis zu einer Überprüfung für 90 Tage ausgesetzt wurde. Obwohl PEPFAR eine begrenzte Ausnahmegenehmigung zur Fortführung einiger Programme erhalten hat, sind viele der PEPFAR-Dienste seit dem 20. Januar 2025 unterbrochen oder ausgesetzt worden.
Original Paper:
Weiterführende Informationen:
PEPFAR under review: what’s at stake for PEPFAR’s future – The Lancet
Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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