Teure Medikamente belasten Apotheken: Preisspitzen jenseits 2 Millionen Euro

von | Mai 23, 2025 | Forschung, Gesundheit, Politik

Medikamente wie die Gentherapien Zolgensma, Libmeldy und Hemgenix kosten über zwei Millionen Euro und gelten als die teuersten weltweit. Doch auch in deutschen Apotheken sorgen zahlreiche Arzneimittel mit Preisen über 10.000 Euro für finanzielle Herausforderungen. Eine Auswertung der Abdata zeigt die teuersten Präparate im deutschen Markt, wie der Branchendienst apotheke adhoc jetzt berichtet.

Zu den Spitzenreitern zählen Biologika wie Antikörper, Enzymtherapien und rekombinante Proteine, meist als Injektions- oder Infusionslösungen, aber auch Tabletten, Kapseln oder Augentropfen. Fabhalta (Iptacopan) für paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie kostet 112.400,99 Euro, gefolgt von Berinert (humaner C₁-Esterase-Inhibitor) für hereditäres Angioödem mit 101.060,24 Euro. Weitere teure Präparate wie Xenpozyme (88.921,48 Euro) oder Spinraza (79.680,92 Euro) behandeln seltene Erkrankungen wie Morbus Niemann-Pick oder spinale Muskelatrophie.

Symbolbild. Credits: Pexels
Symbolbild. Credits: Pexels

Generika wie Nilotinib oder Treprostinil bieten kaum Einsparpotenzial gegenüber Originalen. Reimporte, gesetzlich vorgeschrieben, bringen oft nur marginale Preisvorteile, teilweise sind sie wie bei Fabrazyme sogar teurer. Große Pharmakonzerne wie Sanofi, Novartis oder Takeda dominieren, viele mit spezialisierten Geschäftsbereichen für seltene Krankheiten. AstraZeneca betreibt hierfür die Tochterfirma Alexion.

Die Preisangaben beziehen sich auf die größte Packungseinheit, wobei unklar bleibt, welche Präparate tatsächlich in Apotheken oder nur in Kliniken abgegeben werden. Die hohen Kosten zwingen Apotheken, Importquoten zu erfüllen, was den Betrieb an die Belastungsgrenze bringt.

Original Publication:

Die 100 teuersten Arzneimittel in Deutschland | APOTHEKE ADHOC


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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