Stanford-Forscher entwickeln langlebigen Biosensor für Echtzeit-Molekülüberwachung
Ein Forschungsteam der Stanford University hat einen neuartigen Biosensor entwickelt, der die molekularen Zustände im Körper über längere Zeiträume hinweg überwachen kann. Der Sensor mit der Bezeichnung SENSBIT (Stable Electrochemical Nanostructured Sensor for Blood In situ Tracking) blieb in Tests an lebenden Ratten bis zu sieben Tage funktionsfähig, wie ein am 23. Mai in Nature Biomedical Engineering veröffentlichter Artikel zeigt.
SENSBIT ermöglicht die kontinuierliche Verfolgung von Medikamentenkonzentrationen im Blut und übertrifft bisherige Biosensoren, die nur wenige Stunden im Blutkreislauf stabil blieben. Inspiriert vom menschlichen Darm, nutzt der Sensor eine nanoporöse 3D-Goldoberfläche und eine Schutzschicht, die die empfindlichen molekularen Schalter vor Immunreaktionen und Abbau schützt. In Tests behielt SENSBIT nach einem Monat in menschlichem Serum über 70 % seines Signals und nach einer Woche in Rattenblutgefäßen über 60 %.

“Diese Arbeit begann vor mehr als einem Dutzend Jahren, und wir haben diese Technologie ständig weiterentwickelt”, sagte Tom Soh, Hauptautor der Studie und Professor für Elektrotechnik, Biotechnik und Radiologie an den Fakultäten für Ingenieurwissenschaften und Medizin. “Diese Verbesserung der Langlebigkeit von Vollblutsensoren im Vergleich zu bestehenden Technologien ist ein großer Fortschritt auf dem Weg zur nächsten Generation von Biosensoren.”
Die Technologie, die über ein Jahrzehnt entwickelt wurde, markiert einen Durchbruch für die Echtzeitüberwachung biologischer Prozesse. Sie könnte die Früherkennung von Krankheiten wie Krebs oder Infektionen ermöglichen und die Medikamentenverabreichung optimieren. Die Forscher sehen in SENSBIT einen wichtigen Schritt hin zu einem neuen medizinischen Paradigma, in dem Behandlungen dynamisch an den Zustand des Körpers angepasst werden können.
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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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