Stiftung Kindergesundheit warnt: HPV ist ein unterschätztes Risiko

von | März 28, 2025 | Gesundheit, Nicht kategorisiert

Die Stiftung Kindergesundheit schlägt Alarm: Humane Papillomviren (HPV) sind weit verbreitet, werden jedoch oft unterschätzt. Während einige HPV-Typen harmlose Warzen bei Kindern verursachen, können andere schwerwiegende Krebsarten auslösen. In einer aktuellen Stellungnahme ruft die Stiftung zu mehr Aufklärung über diese sexuell übertragbare Infektion auf.

HPV-Infektionen gehören zu den häufigsten durch Intimkontakte übertragenen Krankheiten. „Fast jeder sexuell aktive Mensch kommt irgendwann mit diesen Viren in Kontakt“, erklärt die Stiftung. In den meisten Fällen bekämpft das Immunsystem die Infektion erfolgreich, doch bei etwa zehn Prozent der Betroffenen bleibt sie bestehen. Besonders die sogenannten Hochrisikotypen sind gefährlich: Sie stehen in direktem Zusammenhang mit Gebärmutterhalskrebs sowie Krebs an anderen Geschlechtsorganen, im Mund- und Rachenraum.

Ansteckung im jungen Alter

Besonders Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 30 Jahren sind gefährdet, da sie sexuell aktiver sind. Die Übertragung erfolgt durch direkten Haut- oder Schleimhautkontakt, etwa beim Küssen, intimen Berührungen oder Geschlechtsverkehr – unabhängig von der Art des Kontakts. „Kondome bieten keinen vollständigen Schutz“, warnt die Stiftung. Das Virus dringt durch winzige, oft unsichtbare Hautverletzungen ein und kann sich unbemerkt ausbreiten.

Humanes Papilloma Virus (HPV). Credits: Dr Graham Beards/Wikipedia
Humanes Papilloma Virus (HPV). Credits: Dr Graham Beards/Wikipedia

Eine Infektion bleibt zunächst meist symptomfrei, weshalb viele Betroffene nichts davon ahnen. Innerhalb eines Jahres heilt sie bei den meisten ohne Folgen ab. Doch bei anhaltenden Infektionen können die Konsequenzen dramatisch sein. In Deutschland erkranken jährlich über 6.500 Frauen und bis zu 2.300 Männer an Krebs, der mit HPV in Verbindung gebracht wird. Gebärmutterhalskrebs, fast ausschließlich durch HPV verursacht, ist die häufigste Folge. Aber auch Analkrebs, Tumore an Vulva, Vagina, Penis sowie im Mund- und Rachenraum stehen auf der Liste.

Die Stiftung Kindergesundheit betont die Dringlichkeit von Prävention und Aufklärung. „Viele wissen nicht, wie verbreitet und gefährlich HPV sein kann“, heißt es in der Stellungnahme. Neben Warzen bei Kindern – etwa an Lippen oder Augenlidern – zeigt sich die wahre Bedrohung erst Jahre nach der Infektion. Die Stiftung fordert mehr Bewusstsein für Schutzmaßnahmen wie Impfungen, die vor den gefährlichsten HPV-Typen schützen können, sowie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen.

Gegen die wichtigsten HPV-Typen stehen heute hochwirksame und sichere Impfstoffe zur Verfügung. Die Impfung bewirkt einen lang andauernden Schutz vor der gefährlichen Infektion und sollte idealerweise schon vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen. Die Ständige Impfkommission STIKO beim Robert-Koch-Institut Berlin empfiehlt die Impfung gegen HPV für alle Mädchen und Jungen im Alter von neun bis 14 Jahren. Auch versäumte Impfungen sollten bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden.

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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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