Roland Berger Studie: Künstliche Intelligenz verändert die Gesundheitsbranche massiv

von | Nov 21, 2024 | Allgemein, Digitalisierung, Politik

Die Gesundheitsbranche leidet weltweit unter Herausforderungen wie Kostendruck, Fachkräftemangel oder regulatorischen Anforderungen. Künstliche Intelligenz (KI) und darauf basierende Technologien bieten sich hier als Lösung an. Das sehen auch die Führungskräfte der Branche so, wie eine Umfrage unter 100 Unternehmensführern und weiteren Entscheidern aus Gesundheitsunternehmen zeigt, die Roland Berger für die Studie “Future of Health – The AI (r)evolution” durchgeführt hat: Alle Befragten nutzen KI bereits, 74 Prozent von ihnen regelmäßig.

Dennoch haben bisher nur 15 Prozent die Technologie zumindest teilweise in Standardprozesse integriert. Für die Zukunft erwarten die Manager, dass die Bedeutung von KI im Gesundheitswesen weiter zunimmt – vor allem in Diagnostik und Prävention. Fast alle (94%) rechnen mit starken oder sehr starken Auswirkungen auf ihr eigenes Unternehmen und 90 Prozent haben bereits eine spezielle Abteilung für KI eingerichtet. Dennoch sagen derzeit nur 29 Prozent der Befragten, dass ihre Organisation gut für das Thema aufgestellt ist.

Umfrage von Roland Berger unter Managern der Gesundheitsbranche: 94% erwarten starke oder sehr starke Auswirkungen von KI auf ihr Unternehmen. Credits: Roland Berger
Umfrage von Roland Berger unter Managern der Gesundheitsbranche: 94% erwarten starke oder sehr starke Auswirkungen von KI auf ihr Unternehmen. Credits: Roland Berger

Bisher hilft KI im Gesundheitswesen vor allem bei der Optimierung von Prozessen und Kosten: 81 Prozent der Befragten nennen als Vorteil die Beschleunigung von Abläufen, 79 Prozent eine gesteigerte Qualität und 77 Prozent Kosteneinsparungen. Im Zuge weiterer technologischer Fortschritte dürfte KI sich in allen Bereichen der Patientenversorgung und in der gesamten Wertschöpfungskette im Gesundheitswesen durchsetzen: KI-unterstützte Diagnoseverfahren, etwa in der Radiologie, versprechen schnellere und genauere Ergebnisse; die Automatisierung von Routineaufgaben steigert die Effizienz und hilft, personelle und finanzielle Ressourcen freizumachen; KI-gestützte Datenanalysen in Pharma- und Medizintechnikunternehmen beschleunigen klinische Studien und steigern die Effizienz bei Forschung und Entwicklung.

Komplexes Thema verlangt Fachwissen oder einschlägige Partner

Insgesamt erwartet das Marktforschungsunternehmen Grand View Research bis 2030 ein weltweites Marktvolumen für KI im Gesundheitswesen von bis zu rund 190 Milliarden US-Dollar. Die Roland Berger-Studie zeigt allerdings, dass es bei der tatsächlichen Anwendung von KI derzeit noch große Unterschiede innerhalb der Branche gibt. So ist der Einsatz der Technologie etwa in der medizinischen Diagnostik deutlich weiter fortgeschritten als im Bereich der Therapie.

“Insgesamt hat die Gesundheitsbranche die grundlegende Bedeutung von KI für ihre Zukunft erkannt, das zeigen die laufenden Investitionen und das Engagement der Unternehmensführungen, etwa mit der Einführung spezieller KI-Abteilungen”, sagt Karsten Neumann, Partner bei Roland Berger. “Dass sich dennoch nur 29 Prozent ausreichend vorbereitet sehen, um mit Hilfe von KI Wettbewerbsvorteile zu erzielen, liegt vor allem an fehlender technischer Expertise zu diesem hochkomplexen Thema sowie technischen und infrastrukturellen Unsicherheiten.” Folgerichtig gaben 87 Prozent der Befragten an, dass sie lieber mit einschlägigen Technologieunternehmen zusammenarbeiten würden, als eigene KI-Lösungen zu entwickeln – trotz Bedenken, etwa in Bezug auf die Datensicherheit.

Original Paper:

Die Studie zum Download (engl.)

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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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