Neue Erkenntnisse zur Gelbfieber-Impfung: So wird eine starke Immunantwort ausgelöst
Die Gelbfieber-Impfung mit dem Lebendimpfstoff YF17D gilt als eine der wirksamsten Impfungen weltweit. Eine einzige Dosis bietet langfristigen Schutz vor der Krankheit. Forscher der LMU München unter der Leitung von Immunologin Anne Krug haben nun in Zusammenarbeit mit Professor Simon Rothenfußer untersucht, wie dieser Impfstoff eine so starke und dauerhafte Immunantwort hervorruft – ein Schlüssel für die Entwicklung neuer Impfstoffe.

Das Team analysierte Blutproben von über 200 gesunden Erwachsenen vor und nach der Impfung, mit Fokus auf bestimmte Immunzellen: dendritische Zellen und Monozyten. Nach der Impfung zeigten diese Zellen eine Aktivierung durch Interferone, wichtige Botenstoffe der Virusabwehr. Besonders auffällig war das Zelloberflächenmolekül SIGLEC-1, das kurz nach der Impfung verstärkt auftrat und mit der schnellen Bildung schützender Antikörper gegen Gelbfieber in Verbindung stand.
„Unsere Studie liefert neue Erkenntnisse darüber, wie genau das Immunsystem auf eine sehr wirksame Impfung reagiert“, sagt Krug. „Das kann helfen, neue Impfstoffe zu entwickeln, die schnell Schutz bieten – etwa bei neu auftretenden Epidemien. Außerdem könnte SIGLEC-1 künftig als nützlicher Biomarker in Impfstudien dienen.“
Die Ergebnisse liefern neue Einblicke in die Wirkmechanismen des Immunsystems bei effektiven Impfungen. Sie könnten die Entwicklung von Impfstoffen beschleunigen, die schnell Schutz bieten, etwa bei Epidemien. Zudem könnte SIGLEC-1 als Biomarker in zukünftigen Impfstudien dienen.
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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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