Neue Biotinte revolutioniert 3D-Biodruck für regenerative Medizin

von | Apr. 25, 2025 | Forschung

Forschende des NMI Reutlingen, der TU Darmstadt und der Black Drop Biodrucker GmbH haben eine innovative Biotinte entwickelt, die den 3D-Biodruck einen entscheidenden Schritt voranbringt. Diese ermöglicht die Herstellung von Geweben, die die komplexe Anatomie natürlicher Strukturen besser nachahmen, und verbessert den Nährstofftransport in gedruckten Geweben – ein zentrales Problem bisheriger Ansätze.

Elektrospinning, Polymer-Jet. | Quelle: Ruben Daum | Copyright: Ruben Daum, NMI
Elektrospinning, Polymer-Jet. | Quelle: Ruben Daum | Copyright: Ruben Daum, NMI 

Die neue Biotinte kombiniert lebende Zellen mit Hydrogelen und nutzt Elektrospinning, um hauchdünne Fasern mit einem Durchmesser von 5-10 Mikrometern zu erzeugen. Diese Fasern, die in ihrer Größe Blutkapillaren ähneln, fördern die Nährstoffdiffusion, ohne hohl sein zu müssen. Zudem zeichnet sich die Biotinte durch höhere mechanische Festigkeit und geringeres Aufquellen aus, was sie besonders für chirurgische Anwendungen attraktiv macht.

Die Entwicklung, gefördert durch das BMBF-Projekt NatInk, eröffnet Perspektiven für die Pharmaforschung, indem sie tierversuchsfreie Gewebemodelle für patientenindividualisierte Wirkstofftests ermöglicht. Langfristig könnte die Technologie in der regenerativen Medizin zur Herstellung funktionaler Organvorläufer beitragen. Die Forschenden sehen in der Biotinte einen Meilenstein für präzisere und stabilere Gewebekonstrukte.

Original Paper:

Electrospun microfibers to enhance nutrient supply in bioinks and 3D-bioprinted tissue precursors – IOPscience


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