Linearbeschleuniger verbessert Strahlentherapie
Neben der Operation und der medikamentösen Therapie ist die Strahlentherapie das dritte Standbein in der Behandlung von Krebserkrankungen. Das Team der Klinik für Strahlentherapie und Spezielle Onkologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hat dafür jetzt einen neuen Linearbeschleuniger mit einem innovativen Positionierungs- und Überwachungssystem mit Oberflächenscanner im Einsatz.

Der Oberflächenscanner ist mit mehreren Kameras ausgestattet und ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung mit uneingeschränkter Sicht. Während der gesamten Bestrahlungsphase erfolgt eine dauerhafte Beobachtung und Kontrolle der Patientenoberfläche. Das erlaubt es, die Patientinnen und Patienten genau zu positionieren und die korrekte Position während der Bestrahlung von außen zu monitoren. Dadurch bietet der Oberflächenscanner eine Lagekontrolle ohne zusätzliche Strahlenbelastung.
Mit dem neuen Gerät können Atemphasen genau beobachtet werden. Dadurch besteht für das Team der MHH die Möglichkeit, Patientinnen und Patienten gezielt in einer bestimmten Atemposition zu bestrahlen. Das ist besonders für junge Patientinnen mit linksseitigem Brustkrebs relevant, bei denen aufgrund der individuellen Anatomie das Herz dicht an der Brustwand liegt. Ziel ist es, das Herz aus dem Bestrahlungsfeld zu nehmen. Damit sollen Strahlungsschäden vermieden werden, die erst im Laufe von mehreren Jahrzehnten nach der Strahlentherapie auftreten können. In einer tiefen Einatmungsphase rücken Brustwand und Herz weiter auseinander. Dieser Moment wird genutzt, um zu bestrahlen.
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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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