Gerinnungshemmer
Gerinnungshemmer, auch Antikoagulanzien genannt, sind Medikamente, die verhindern, dass das Blut zu schnell gerinnt. Sie werden oft verschrieben, um das Risiko von gefährlichen Blutgerinnseln zu verringern, die zu Herzinfarkten, Schlaganfällen oder Lungenembolien führen können. Sie sind besonders wichtig für Menschen mit Vorhofflimmern, nach Operationen oder bei bestimmten Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Welche Labortests werden verwendet?
Die Art des Labortests hängt vom Typ des Gerinnungshemmers ab. Für Warfarin, ein Vitamin-K-Antagonist, wird der Internationale Normalisierte Ratio (INR)-Test verwendet. Dieser misst, wie lange das Blut braucht, um zu gerinnen, und das Ziel liegt typischerweise bei 2,0 bis 3,0, je nach Erkrankung. Für unfraktioniertes Heparin wird der aktivierte Partial-Thromboplastin-Zeittest (aPTT) genutzt, mit einem Ziel von 1,5- bis 2,5-fach des Normalwerts. Direkte orale Antikoagulanzien (DOAKs) wie Dabigatran oder Rivaroxaban benötigen normalerweise keine regelmäßigen Tests, aber in speziellen Fällen, wie bei Blutungen oder vor Operationen, können Tests wie der Anti-Faktor-Xa-Test oder der verdünnte Thrombinzeit-Test (TZ) durchgeführt werden.
Warum ist die Kontrolle wichtig?
Die Kontrolle der Labortests ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Medikamente wirken, ohne das Risiko von Blutungen zu erhöhen. Ein zu hoher INR-Wert bei Warfarin kann zu Blutungen führen, während ein zu niedriger Wert das Risiko von Gerinnseln erhöht. Ähnlich muss der aPTT-Wert bei Heparin im richtigen Bereich liegen, um sowohl Über- als auch Unterdosierung zu vermeiden.
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Blutwerte geben Aufschluss über Herztodrisiko von Menschen mit Vorhofflimmern – MedLabPortal
Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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