EFLM
Die European Federation of Clinical Chemistry and Laboratory Medicine (EFLM), auf Deutsch „Europäische Vereinigung für Klinische Chemie und Labormedizin“, ist eine Organisation, die sich für die Weiterentwicklung der Labormedizin in Europa einsetzt. Sie wurde 2007 gegründet und entstand aus der Fusion zweier älterer europäischer Fachverbände. Mit Sitz in Mailand, Italien, vertritt die EFLM heute über 40 nationale Gesellschaften aus ganz Europa und damit rund 17.000 Fachkräfte der Labormedizin. Doch was macht die EFLM genau, und warum ist sie für diesen Bereich so wichtig?
Die EFLM hat das Ziel, die Qualität und den Nutzen der Labormedizin in Europa zu steigern. Labormedizin ist der Teil der Medizin, der sich mit Laboranalysen beschäftigt – also mit Tests von Blut, Urin oder anderen Proben, um Krankheiten zu erkennen, zu überwachen oder die richtige Therapie zu finden. Die EFLM sorgt dafür, dass diese Tests in Europa auf hohem Niveau ablaufen und für Patienten, Ärzte und das Gesundheitswesen verlässlich sind. Sie tut das, indem sie Standards entwickelt, Forschung unterstützt und den Austausch zwischen Fachleuten fördert.
Ein zentraler Punkt der EFLM-Arbeit ist die Harmonisierung. Sie will erreichen, dass Laborergebnisse in verschiedenen Ländern vergleichbar sind. Wenn zum Beispiel ein Test in Italien einen bestimmten Wert für Blutzucker zeigt, sollte derselbe Test in Polen oder Deutschland nicht völlig anders ausfallen. Dafür erstellt die EFLM Richtlinien und Empfehlungen, die Labore nutzen können, um ihre Methoden anzugleichen. Das ist besonders wichtig in Europa, wo Menschen oft über Grenzen hinweg behandelt werden oder Laborproben zwischen Ländern verschickt werden.
Die EFLM setzt sich auch stark für Bildung ein. Sie organisiert Konferenzen wie die „EFLM EuroMedLab“, bei der sich Fachleute treffen, um über neue Technologien, Methoden oder Herausforderungen zu sprechen. Außerdem bietet sie Schulungen und Online-Kurse an, etwa zur Interpretation von Testergebnissen oder zur Qualitätssicherung im Labor. Besonders jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gibt die EFLM eine Plattform, um sich zu vernetzen und weiterzubilden. Dazu kommt die Zeitschrift „Clinical Chemistry and Laboratory Medicine“ (CCLM), die sie mit herausgibt – ein wichtiges Medium, um Forschungsergebnisse zu teilen.
Ein weiteres großes Thema ist die Qualitätssicherung. Die EFLM arbeitet daran, dass Labore in Europa einheitliche Standards einhalten, zum Beispiel durch Programme zur externen Qualitätskontrolle. Das bedeutet: Labore testen regelmäßig Proben mit bekannten Werten, um zu prüfen, ob ihre Ergebnisse stimmen. So wird sichergestellt, dass Patienten überall in Europa auf genaue Diagnosen vertrauen können – sei es bei Krebs, Diabetes oder Infektionen.
Die Bedeutung der EFLM zeigt sich auch in ihrer Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, wie der IFCC (International Federation of Clinical Chemistry and Laboratory Medicine) oder der Europäischen Union. Gemeinsam beeinflussen sie Gesundheitspolitik und fördern Projekte, die die Labormedizin stärken – etwa bei der Entwicklung neuer Tests während der Corona-Pandemie. Die EFLM bringt dabei den europäischen Blickwinkel ein und berücksichtigt die Vielfalt der Gesundheitssysteme im Kontinent.
Für die Labormedizin in Europa ist die EFLM also eine Schlüsselfigur. Sie verbindet Fachleute von Lissabon bis Helsinki, sorgt für einheitliche Qualität und treibt Innovationen voran. Ohne ihre Arbeit wären Laborergebnisse weniger verlässlich, und die Zusammenarbeit zwischen Ländern wäre schwieriger. Kurz gesagt: Die EFLM macht die Labormedizin in Europa besser – und damit auch die Gesundheitsversorgung für Millionen Menschen.