Jubiläumskongress Klinische Neurowissenschaften 2025: Lebenslanges Lernen steht im Mittelpunkt

von | Feb. 11, 2025 | Forschung, Gesundheit, Nicht kategorisiert

Vom 12. bis 15. März 2025 versammelt sich das interdisziplinäre Medizin- und Wissenschaftsfeld der klinischen Neurophysiologie, um neue Strategien in Diagnose und Therapie neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen zu diskutieren. Kongresspräsidentin Prof. Dr. Susanne Schubert-Bast von der Universitätsmedizin Frankfurt stellt das Thema „Lebenslanges Lernen – von Entwicklung zu Reorganisation“ in den Mittelpunkt.

Mit der steigenden Zahl älterer Menschen in den Industrienationen steigt auch die Zahl neurodegenerativer Erkrankungen wie Demenz und Alzheimer. Allein in Deutschland wird der Anteil der über 67jährigen bis 2030 um 27 Prozent wachsen, während die Gruppe der über 80-Jährigen sogar um 43 Prozent zunimmt. (Credits: Dmitry Demidov/pexels)
Mit der steigenden Zahl älterer Menschen in den Industrienationen steigt auch die Zahl neurodegenerativer Erkrankungen wie Demenz und Alzheimer. Allein in Deutschland wird der Anteil der über 67jährigen bis 2030 um 27 Prozent wachsen, während die Gruppe der über 80-Jährigen sogar um 43 Prozent zunimmt. (Credits: Dmitry Demidov/pexels)

Während die DGKN ihr 75-jähriges Bestehen feiert, richtet der Kongress den Blick in die Zukunft: KI, fortschrittliche bildgebende Verfahren und neue Therapieansätze könnten die Grenzen des Wissens über das komplexeste Organ des menschlichen Körpers neu definieren. „In einer Zeit, in der fast die Hälfte der Weltbevölkerung von bislang unheilbaren neurologischen Erkrankungen wie Parkinson, Demenz, Epilepsie oder Multiple Sklerose betroffen ist, trägt die Klinische Neurophysiologie maßgeblich zur Entwicklung neuer Therapien bei“, erklärt DGKN-Präsidentin und Kongresspräsidentin Prof. Susanne Schubert-Bast. Hochpräzise technische Methoden und moderne Bildgebung ermöglichen tiefe Einblicke in die komplexe Funktionsweise von Gehirn und Nervensystem. Personalisierte Methoden der Hirnstimulation führen zu maßgeschneiderten Therapien. KI und maschinelles Lernen beschleunigen diese Entwicklung.

Das Programm deckt ein breites Spektrum wissenschaftlicher und klinisch-praktischer Themen ab – von der frühkindlichen Hirnentwicklung über krankheitsmodifizierende Therapien bei epileptischer und entwicklungsbedingter Enzephalopathie (DEE) bis zu Netzwerkstörungen bei psychiatrischen Erkrankungen des Kindes- und Erwachsenenalters. Auch die Möglichkeiten der Netzwerkmodulation durch Hirnstimulation, Plastizität und Reorganisation bei Inflammation, Lernprozessierung im entwickelnden, alternden und erkrankten Gehirn, sowie Funktionserholung nach Hirnläsion werden diskutiert.

Der Kongress bietet Vorträge international renommierter Keynote-Speaker, Joint Sessions mit anderen Fachgesellschaften und Veranstaltungen für den klinischen und wissenschaftlichen Nachwuchs. Die DGKN-Fortbildungsakademie vermittelt in zertifizierten Kursen praktische Fähigkeiten aus der klinischen Neurophysiologie und Funktionsdiagnostik für alle Karrierestufen in Wissenschaft, Klinik und Niederlassung. Wie moderne medizinische Begleitung die Lebensqualität mit einer chronischen neurologischen Erkrankung im Alltag verbessern kann, erfahren Betroffene und Interessierte in einer kostenlosen öffentlichen Vortragsreihe am Samstag, 15. März 2025.

Der Kongress 2025 markiert einen Meilenstein: das 75. Jubiläum der DGKN, die 1950 aus der EEG-Gesellschaft heraus gegründet wurde. Die Fachgesellschaft hat zahlreiche medizinische Innnovationen begleitet, von den Anfängen der Elektroenzephalografie vor einem Jahrhundert bis zu den heutigen hochmodernen Technologien wie Hirnstimulation und Brain-Computer-Interfaces. Mit ihrem Engagement in der neurophysiologischen Forschung, Ausbildung, Zertifizierung und Qualitätssicherung hat sie die Grenzen des Wissens über das komplexeste Organ des menschlichen Körpers stetig erweitert. „Der DGKN-Kongress ist nicht nur ein Treffen von Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen der Neuromedizin und Neurophysiologie, sondern auch ein Blick in die Zukunft unseres Fachbereichs“, erklärt Prof. Schubert-Bast. „Hier stellen wir gemeinsam die Weichen für personalisierte Therapien, neue Diagnosemethoden und innovative Technologien, die das Potenzial haben, Millionen von Patientinnen und Patienten weltweit zu helfen.“

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Redaktion: X-Press Journalistenbürö GbR

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