Hodgkin Lymphom: Sequenzierung zirkulierender Tumor-DNA ergibt drei Subtypen
In einer gemeinsamen Studie entwickelten Forschende der Klinik I für Innere Medizin, der Deutschen Hodgkin Studiengruppe und der Arbeitsgruppe Translationale Tumorgenetik und Immuntherapie an der Uniklinik Köln mit Hilfe der Sequenzierung zirkulierender Tumor-DNA eine biologische Klassifikation des Hodgkin Lymphoms. Diese ermöglicht nun eine verbesserte Prognoseabschätzung.
Die Kölner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konnten nach der Analyse drei Subtypen des Hodgkin Lymphoms beschreiben: einen inflammatorischen Subtyp, mit einem die Immunantwort des Körpers beeinträchtigenden Tumormikromilieu (Inflammatory Immune Escape HL), einen Subtyp mit Assoziation zu viralen Infektionen und chronischer Entzündung (Virally-driven HL) und einen dritten Subtyp, der charakterisiert ist durch das Vorhandensein zahlreicher, für das Hodgkin-Lymphom charakteristischer Punktmutationen (Oncogene-driven HL). In einer separaten, klinischen Validierung konnte diese neue biologische Klassifizierung des Hodgkin Lymphoms unter für die klinische Routine realistischen Bedingungen getestet werden. Hierbei zeigte sich ein signifikanter Unterschied bezüglich des progressionsfreien Überlebens zwischen den drei Subtypen.
Das Hodgkin-Lymphom ist ein malignes B-Zell Lymphom, das sich durch zahlreiche genetische Aberrationen multipler Signalwege auszeichnet. Nach Applikation aktueller Therapieschemata erreichen die meisten Patientinnen und Patienten eine Heilung – im Rahmen der Therapie treten jedoch zahlreiche Früh- und Spättoxizitäten auf und im Falle eines Rezidivs ist die Prognose ungünstig.
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