Hauterkrankung Acne inversa: Zusätzliche Bestrahlung mit Lichtimpuls und Radiofrequenz mindern Hautschäden

von | Feb. 27, 2025 | Gesundheit, Nicht kategorisiert

Patienten mit Hidradenitis suppurativa (Acne inversa) im Stadium I und II (gemäß Hurley Score) profitieren von der Kombinationstherapie aus lokaler Antibiotikatherapie plus Hautbestrahlung, weil sich damit tiefe wie flächige Hautschäden durch Entzündungen oder eitrige Abszesse deutlich stärker verbessern als durch eine lokale Antibiotikabehandlung allein. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Auch Nebenwirkungen traten nur vorübergehend auf und waren nicht schwerwiegend.

Großflächige Hautveränderungen können bei Betroffenen schwerwiegende Folgen für die Psyche haben: Einer Studie aus 2021 zufolge leiden rund 30 Prozent der Hidradenitis-suppurativa-Patienten unter depressiven Störung. (Credits: Anna Tarazevich/pexels)
Großflächige Hautveränderungen können bei Betroffenen schwerwiegende Folgen für die Psyche haben: Einer Studie aus 2021 zufolge leiden rund 30 Prozent der Hidradenitis-suppurativa-Patienten unter depressiven Störung. (Credits: Anna Tarazevich/pexels)

Chronische und schmerzhafte Hautschäden bei Menschen mit leichter bis mittelschwerer Hidradenitis suppurativa (Acne inversa) werden standardmäßig zunächst mit antientzündlichen und antibiotischen Salben lokal behandelt. Das zentrale Therapieziel lässt sich also mit der Kombinationstherapie besser erreichen als mit der antibiotischen Monotherapie. Die Studienergebnisse zu anderen Zielgrößen wie Angst, Depression, Schmerzen und gesundheitsbezogene Lebensqualität zeigten keine relevanten Unterschiede zwischen den beiden Behandlungsgruppen. Bei Schmerz und Lebensqualität gab es zwar statistisch kleine Unterschiede zugunsten der zusätzlichen Hautbestrahlung, die aber zu klein waren, um als regelhaft wahrnehmbar und damit als relevant gelten zu können. Mitunter kam es nach der Hautbestrahlung zu vorübergehenden Nebenwirkungen, beispielsweise leichte Rötung, Schwellung oder Juckreiz an der behandelten Haut.

Hidradenitis suppurativa (Acne inversa) ist eine chronische Hauterkrankung, bei der es zu Entzündungen von Haarfollikeln oder Talgdrüsen mit eitrigen schmerzhaften Knötchen kommt, die sich zu größeren Abszessen abkapseln können. Die Hauterkrankung kann sich auch großflächig ausbreiten, häufig in Achselhöhlen, in der Leistengegend sowie im Genital- und Afterbereich. Weil durch die Entzündung der Haut oft jede Bewegung im Hüft- und Schultergelenk schmerzhaft ist, können die Betroffenen im Alltag stark eingeschränkt sein.

Die Linderung von Hautschäden und Schmerzen durch die Therapie und damit die Steigerung der Lebensqualität stehen auch bei Patienten im Vordergrund – das bestätigte sich auch im Betroffenengespräch, das das IQWiG führte, um Hinweise aus Patientensicht für die Nutzenbewertung zu gewinnen. Deshalb erscheint eine Symptombehandlung von wenigen Wochen bei lebenslangen und belastenden Beschwerden als unzureichend. Ob eine kontinuierliche Erhaltungstherapie durch Bestrahlung (auch ohne parallele Antibiotikagabe) Vorteile bietet, bleibt allerdings offen, weil die maßgebliche Studie lediglich einen Vergleich über einen Zeitraum von 16 Wochen ermöglichte – danach konnten alle Patienten die gleichen Therapien erhalten. Auch die Notwendigkeit von Hautoperationen, die aus Sicht der Betroffenen sehr belastend sein können, ließ sich anhand der vorhandenen Studiendaten nicht bewerten.

Originalpublikation

[N24-01 ] Bestrahlung der Haut mit intensiv gepulstem Licht und Radiofrequenz bei Hidradenitis suppurativa im Stadium I und II (Hurley Score)

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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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