Deutsche Aidshilfe kritisiert Start der elektronischen Patientenakte

von | Apr. 29, 2025 | Digitalisierung, Gesundheit

Die elektronische Patientenakte (ePA) ist ab sofort bundesweit verfügbar, wird jedoch erst ab 1. Oktober für medizinische Einrichtungen verpflichtend. Die Deutsche Aidshilfe (DAH) sieht den Start kritisch, da technische Sicherheitslücken nicht ausreichend behoben und ein selbstbestimmter Umgang mit sensiblen Daten nicht gewährleistet seien.

Die ePA könnte die Gesundheitsversorgung verbessern, ist aber laut DAH noch nicht einsatzbereit. Automatisch eingespeiste Daten wie Medikationslisten können Diagnosen wie HIV oder psychische Erkrankungen für Einrichtungen sichtbar machen, ohne dass Patienten diese Informationen effektiv verbergen können. Dies birgt der DAZ zufolge ein hohes Diskriminierungsrisiko, insbesondere im Gesundheitswesen.

Symbolbild. Credits: Pixabay
Symbolbild. Credits: Pixabay

Die schrittweise Einführung sorge für zusätzliche Verunsicherung, da unklar ei, welche Einrichtungen bereits Zugriff haben. Der Chaos Computer Club hatte Ende 2024 gravierende Sicherheitsmängel aufgedeckt, die unbefugten Zugriff auf Millionen Datensätze ermöglichten. Die DAH fordert eine benutzerfreundliche Oberfläche zur Datenkontrolle, vollständige Transparenz und eine Sicherheitsarchitektur, die hohen Schutzbedarfen gerecht wird.

Um Betroffene zu unterstützen, bietet die DAH eine digitale Handreichung an, die über Rechte und Möglichkeiten zur Datenverwaltung informiert, einschließlich der Option, der ePA-Nutzung zu widersprechen. Ein pauschales Sperren der Akte sollte jedoch nicht die einzige Lösung bleiben.

Weiterführende Informationen:

Elektronische Patientenakte (ePA) – Deutsche Aidshilfe


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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