Civey-Umfrage: Gesundheitssystem spaltet Deutschland, 50 Prozent unzufrieden
Die Deutschen sind in ihrer Bewertung des Gesundheitssystems tief gespalten, wie eine aktuelle Studie von Civey 2024 zeigt. Exakt die Hälfte der Bundesbürger äußert sich zufrieden mit der Qualität der Gesundheitsversorgung, während die andere Hälfte Unzufriedenheit bekundet.
Die demografische Analyse offenbart deutliche Unterschiede: Jüngere Bevölkerungsgruppen äußern sich merklich kritischer als ältere Generationen. Ein ähnliches Muster zeigt sich bei der geschlechtsspezifischen Auswertung, bei der Männer eine höhere Zufriedenheit aufweisen als Frauen. Im regionalen Vergleich stechen die Stadtstaaten Hamburg und Berlin sowie das Bundesland Nordrhein-Westfalen mit den höchsten Zufriedenheitswerten hervor.
Für die kommende Dekade identifizieren Branchenexperten drei zentrale Innovationsfelder: An erster Stelle steht die Früherkennung und Diagnostik, gefolgt vom Zugang zur medizinischen Versorgung und präventiven Gesundheitsmaßnahmen. Bei den drängendsten medizinischen Herausforderungen nennen die Befragten insbesondere die Behandlung von Krebs, Demenz und psychischen Erkrankungen.
Zur Bewältigung dieser Herausforderungen werden mehrere Schlüsselfaktoren identifiziert: 46 Prozent der Befragten sehen die Förderung interdisziplinärer Forschung als wichtigsten Faktor, während jeweils 41 Prozent die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften sowie die Vereinfachung regulatorischer Prozesse nennen. Weitere wichtige Aspekte sind die verstärkte Kooperation zwischen Forschung und Industrie (40 Prozent), die Erhöhung öffentlicher Forschungsmittel (39 Prozent), der Ausbau von Forschungsnetzwerken (39 Prozent) sowie die Verbesserung der Datennutzung und des Datenbestands (38 Prozent).
Die repräsentative Studie basiert auf einer Online-Befragung von 5.002 Personen ab 18 Jahren sowie 1.000 Erwerbstätigen aus dem Gesundheitswesen, durchgeführt im Zeitraum vom 6. August bis 4. November 2024. Der statistische Fehler des Gesamtergebnisses liegt bei 2,5 Prozent.
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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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