Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO e.V.) hat Prof. Dr. Wolfgang Nellen aus Kassel mit der Treviranus-Medaille ausgezeichnet. Die höchste Ehrung des Verbands würdigt Nellens herausragende Verdienste in der Wissenschaft und seine unermüdliche Arbeit in der Wissenschaftskommunikation.

Nellen, der sich selbst als „praxisorientierten Streetworker für die Biowissenschaften“ bezeichnet, hat als Genetiker und Hochschullehrer bleibende Spuren hinterlassen. Nach seiner Promotion in Düsseldorf und Stationen in Marburg, San Diego und am Max-Planck-Institut in Martinsried war er von 1995 bis 2014 Professor für Genetik an der Universität Kassel. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf Epigenetik, Chromatinorganisation und regulatorischen RNAs im Modellorganismus Dictyostelium discoideum.

Besonders hervorgehoben wird Nellens Engagement für die Vermittlung biologischen Wissens. Er initiierte das Schülerlabor ScienceBridge e.V., das er von 1997 bis 2018 leitete und mit innovativen Konzepten wie mobilen Angeboten und der Einbindung von Lehrkräften neue Maßstäbe setzte. Auch nach seinem Ruhestand bleibt er aktiv: Mit seinem Unternehmen BioWissKomm organisiert er Vorträge und Kurse zur molekularen Biologie für unterschiedliche Zielgruppen. Besonders die neuen genomischen Techniken wie CRISPR-Cas liegen ihm am Herzen, zu denen er ein Sonderheft der Zeitschrift Biologie in unserer Zeit (BiuZ) herausgab, deren Editor-in-Chief er seit 2021 ist.

Nellen unterstützte Studierende durch die Gründung eines Studienfonds an der Universität Kassel und baute Kommunikationskanäle zu Schülern, Lehrkräften, Medienschaffenden und Politikern auf. International engagiert er sich in Indonesien, wo er Studierende und Interessierte in Genetik unterrichtet. Als langjähriges Mitglied des VBIO war er von 2011 bis 2014 Präsident des Verbands.

Die Treviranus-Medaille ehrt Nellens Fähigkeit, wissenschaftliche Themen verständlich zu vermitteln und Begeisterung für die Biowissenschaften zu wecken. Seine unkonventionelle Art und sein gesellschaftliches Engagement machen ihn zu einem Vorbild für die Wissenschaftskommunikation.

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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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