Zusammenhang zwischen Alzheimer und Bluthochdruck ausgemacht
“Bluthochdruck ist eine der Hauptursachen für Schlaganfälle und zerebrovaskuläre Erkrankungen. Er kann jedoch medikamentös behandelt werden, was das Risiko für diese Erkrankungen senkt”, sagte der Autor der im Fachblatt Neurology publitzierten Studie, Matthew J. Lennon von der University of New South Wales in Australien.
“In früheren Untersuchungen wurde auch festgestellt, dass die Einnahme von Blutdruckmedikamenten das Risiko für Demenzerkrankungen insgesamt verringert, aber es ist weniger darüber bekannt, wie der Blutdruck das Risiko für die Alzheimer-Krankheit beeinflusst. Unsere Meta-Analyse untersuchte ältere Menschen und ergab, dass eine Nichtbehandlung des Blutdrucks das Risiko tatsächlich erhöhen kann”.
Für die Meta-Analyse untersuchten die Forscher 31.250 Personen mit einem Durchschnittsalter von 72 Jahren, die an 14 Studien teilnahmen, in denen kognitive Veränderungen und Demenzdiagnosen im Laufe der Zeit gemessen wurden. Die Teilnehmer kamen aus Australien, Brasilien, China, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien, Japan, Korea, Nigeria, der Republik Kongo, Spanien, Schweden und den Vereinigten Staaten. Die Teilnehmer wurden durchschnittlich vier Jahre lang beobachtet, 1.415 von ihnen entwickelten während dieser Zeit die Alzheimer-Krankheit.
Bei jedem Teilnehmer untersuchten die Forscher die Blutdruckmessungen, die Diagnose von Bluthochdruck und die Einnahme von Blutdruckmedikamenten. Sie fanden heraus, dass 9 % der Probanden unbehandelten Bluthochdruck hatten, 51 % nahmen Blutdruckmedikamente ein, 36 % hatten keinen Bluthochdruck und 4 % wurden als unsicher eingestuft.
Nach Berücksichtigung von Faktoren wie Alter, Geschlecht und Bildung stellten die Forscher fest, dass Menschen mit unbehandeltem Bluthochdruck im Vergleich zu Menschen ohne Bluthochdruck ein um 36 % erhöhtes Alzheimer-Risiko haben. Im Vergleich zu Menschen, die Blutdruckmedikamente einnehmen, war das Alzheimer-Risiko sogar um 42 Prozent erhöht.
Die Forschenden weisen darauf hin, dass die Studie zwar den Zusammenhang, aber nicht die Kausalität belegt.
Lesen Sie auch:
- DGKL: Menschen mit Bluthochdruck benötigen fundierte Labordiagnostik
- DGKL: Sehverlust und hoher Cholesterinspiegel als Demenz-Risikofaktoren ausgemacht
- DGKL: Schwangerschaft: S2k-Leitlinie zu hypertensiven Erkrankungen überarbeitet
- DGKL: Neuer Biomarker zur Diagnose der Alzheimer-Krankheit identifiziert
Die Beiträge im News-Bereich werden erstellt vom
X-Press Journalistenbüro GbR
Schwimmbadstr. 29
37520 Osterode am Harz
Web: www.xpress-journalisten.com
E-Mail: redaktion(at)med-lab-portal.de
Gender-Hinweis. Die in diesem Text verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich immer gleichermaßen auf weibliche, männliche und diverse Personen. Auf eine Doppel/Dreifachnennung und gegenderte Bezeichnungen wird zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.