Thüringen: Erste Psychotherapeutische Hochschulambulanz für Kinder
An der Friedrich-Schiller-Universität Jena wird am 27. September 2024 offiziell Thüringens erste Psychotherapeutische Hochschulambulanz für Kinder, Jugendliche und Familien eröffnet. Entstehen konnte die Hochschulambulanz aufgrund von Änderungen im Psychotherapeutengesetz „und weil uns das Land intensiv unterstützt hat“, betont Prof. Julia Asbrand, die die Ambulanz initiiert hat und leitet. Die Professorin für Klinische Psychologie des Kinder- und Jugendalters dankt den zuständigen Landesministerien für die Förderung. Sie weist aber auch darauf hin, wie notwendig die Etablierung war: „Unsere Ambulanz wird einen wichtigen Teil zur Versorgung beitragen können. Wir haben jetzt schon sehr viele Anfragen erhalten. Wenngleich unsere Kapazitäten während der Startphase noch begrenzt sind, sind wir zuversichtlich, diese perspektivisch ausbauen zu können.“
Die Jugend bestimmt die Forschungsthemen mit
Neben der Versorgung von Patientinnen und Patienten verfolgt die Hochschulambulanz das Ziel, neue Psychotherapeutinnen und -therapeuten auszubilden. „Die Absolventinnen und Absolventen des Masterstudienganges werden die zukünftige Versorgung mitgestalten“, ist sich Julia Asbrand sicher. Und um die inhaltliche Qualität der psychotherapeutischen Behandlungen zu erhöhen, wird in Zusammenarbeit mit der Hochschulambulanz intensiv geforscht. Dadurch sollen innovative Präventions- und Therapiekonzepte entstehen. Da dies am besten funktioniert, wenn die Betroffenen von Anfang an in die Forschung eingebunden sind, setzt das Team um Prof. Asbrand auf ein partizipatives Forschen, bei dem die Jugendlichen mitbestimmen dürfen, was erforscht wird.
„Aus der Befragung von Kindern und Jugendlichen, welche Forschung sie wichtig finden und was sie bedrückt, sind wir zum Beispiel auf das Thema Social Media gekommen“, erläutert Asbrand, was nun in das Forschungsprogramm Einzug hält. Darüber hinaus stehen in Jena die Themen Angst und Depression sowie Aufwachsen in globalen Krisenzeiten im Forschungsfokus. „Wir möchten noch besser verstehen, warum internalisierende Erkrankungen, wie Depression und Angststörungen, im Kindes- und Jugendalter entstehen, was diese aufrechterhält und wie man diese am wirksamsten behandelt. Ebenso möchten wir verstehen, welche Auswirkungen globale Krisen auf die psychische Gesundheit junger Menschen haben und welche präventiven Strategien im Umgang mit Krisen sich daraus ableiten lassen.“
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