Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall kann vorausberechnet werden

Forschende der Intermountain Health in Salt Lake City, USA, können mit Hilfe eines innovativen Risikostores genau vorhersagen, ob bei Patienten, die für eine Nierentransplantation in Frage kommen, mit einem schweren kardialen Ereignis zu rechnen ist.

Die Ergebnisse der neuen Studie wurden am gestrigen Sonntag auf den Scientific Sessions der American Heart Association in Chicago vorgestellt.

Der Intermountain Risk Score (IMRS) ist ein gut validiertes, geschlechtsspezifisches Instrument zur Risikovorhersage, das Faktoren wie das Alter und die Ergebnisse eines vollständigen Blutbildes sowie eines grundlegenden Stoffwechselprofils einbezieht, um das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse oder ein mögliches Versterben vorherzusagen. Der Risikoscore wird automatisch auf der Grundlage der in der elektronischen Patientenakte enthaltenen Informationen ermittelt. Hat ein Patient eine hohe Punktzahl, wird das Pflegeteam benachrichtigt.

In der Intermountain-Studie untersuchten die Forschenden die Genauigkeit des IMRS bei Patienten, die für eine Nierentransplantation in Frage kommen. Sie ermittelten insgesamt 891 Patienten, die zwischen Juni 2015 und April 2024 für eine Transplantation in Frage kamen. Bei 200 Patienten lagen nicht alle für die Berechnung des IMRS erforderlichen Labortests vor, so dass sie vom nächsten Schritt der Studie ausgeschlossen wurden.

Somit blieben 691 Patienten übrig, die über genügend Informationen verfügten, um den IMRS rückwirkend zu berechnen. Im Schnitt waren die Patienten 55,9 Jahre alt, 34,3 Prozent waren Frauen. Von diesen 691 Patienten erlitten 171 im Laufe der fünfjährigen Nachbeobachtungszeit ein schwerwiegendes kardiales Ereignis. Die Forscher stellten fest, dass der IMRS genau diese Ereignisse voraussagte.

Die nächsten Schritte umfassen die Validierung des Risikoscores in einer anderen Patientenpopulation. Auch soll geklärt werden, ob die Modifizierung des Risikoscores durch Hinzufügen von Daten, die routinemäßig bei Nierenpatienten erhoben werden, dessen Funktion zur Risikobewertung noch weiter verbessert. Im nächsten Schritt sei eine prospektive klinische Studie geplant, in der geklärt werden soll, ob eine spezielle individualisierte Pflege die Ergebnisse noch verbessert.

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