PSU Helpline bietet psychosziale Unterstützung für Angehörige des Gesundheitswesens
Die PSU Helpline, eine Anlaufstelle für psychosoziale Unterstützung im Gesundheitswesen, begeht ihr fünfjähriges Bestehen. Was 2020 als schnelle Antwort auf die immense Belastung des medizinischen Personals während der Corona-Pandemie begann, hat sich zu einer unverzichtbaren Institution entwickelt. Täglich bietet die Helpline, betrieben vom gemeinnützigen Verein PSU Akut, kostenfreie, anonyme und vertrauliche Gespräche mit kollegialen Unterstützern, psychosozialen Fachkräften und Psychotherapeuten an.

Das Angebot richtet sich an Mitarbeitende, Führungskräfte und Peers im Gesundheitswesen, die in belastenden Situationen oder nach einschneidenden Ereignissen Unterstützung suchen. In vielen Regionen Deutschlands ist die Helpline die einzige Anlaufstelle für medizinisches Personal in solchen Momenten. Besonders hervorgehoben wird, dass vergleichbare Akutinterventionsangebote, wie sie in Einsatzorganisationen seit Langem etabliert sind, in Gesundheitseinrichtungen oft nur durch das Engagement Einzelner existieren.
Die Notwendigkeit der Helpline zeigt sich auch nach der Pandemie: Die Belastungen im Gesundheitswesen sind nicht verschwunden. Neben der anhaltenden Mehrbelastung sehen sich Beschäftigte in Kliniken, Praxen oder Altenheimen mit schwerwiegenden Ereignissen wie Gewalt, dramatischen Todesfällen oder Suiziden konfrontiert. Experten betonen, dass diese Themen zwar aus den Schlagzeilen verschwunden sind, aber weiterhin dringend Aufmerksamkeit erfordern. Fehlende Unterstützung könnte dazu führen, dass noch mehr qualifiziertes Personal verloren geht – ein Risiko, das es zu vermeiden gilt.
Trotz ihres Erfolgs bleibt die Finanzierung der Helpline eine Herausforderung. Seit fünf Jahren wird sie durch Projektförderungen von Stiftungen und private Spenden getragen. Eine stabile, langfristige Finanzierung konnte bisher nicht gesichert werden, obwohl Gespräche mit potenziellen Unterstützern laufen. Diese finanzielle Unsicherheit steht im Kontrast zu den Plänen des Vereins, das Angebot auszubauen – etwa durch eine Chatberatungsfunktion oder technische Verbesserungen, um Anrufern noch schneller passende Ansprechpartner zu vermitteln. Die Unterstützer und Fachkräfte arbeiten ehrenamtlich neben ihren Hauptberufen, was die Bedeutung einer soliden Finanzbasis unterstreicht.
Zum Jubiläum startet PSU Akut eine große Spendenaktion, unterstützt von Partnern wie der Plattform „WirWunder“ der Stadtsparkasse München in Kooperation mit betterplace.org. Ziel ist es, die Mittel für den Ausbau der Hilfsangebote zu sichern und noch mehr Menschen im Gesundheitswesen zu erreichen. Der Verein blickt optimistisch in die Zukunft und hat bereits das nächste große Ziel im Blick: den zehnten Geburtstag der Helpline zu feiern.
Weiterführende Informationen:
PSU-HELPLINE – PSU Akut e.V. HELPLINE
Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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