Post-COVID-Syndrom: Blutdruck- und Cholesterinsenker lindern Symptome
Das berichtet ein Team aus der Marburger Hochschulmedizin im Fachblatt „International Journal of Molecular Sciences“.
Bei Patientinnen und Patienten mit Post-COVID-19 deuten klinische Beobachtungen auf einen veränderten Fettsäurestoffwechsel hin. „Wir stellten die Hypothese auf, dass Veränderungen im Cholesterinstoffwechsel sowie eine langanhaltende Fehlsteuerung des Blutdrucks zumindest teilweise für Post-COVID-19-Symptome und langwierige Impfnachwirkungen verantwortlich sein könnten“, sagt Koautorin Ann-Christin Schaefer.
Um den Effekt von Cholesterin- und Blutdrucksenkern zu ermitteln, untersuchte das Team den Cholesterinwert von acht Betroffenen mit Post-COVID-19-Syndrom und acht mit Post-Impf-Syndrom und verglich die Ergebnisse mit denen von gesunden Kontrollpersonen.
„Im Vergleich zu den Kontrollpersonen wies das HDL-Cholesterin der Patientinnen und Patienten signifikante Veränderungen auf“, berichtet der Biologe Karsten Grote, ein weiterer Leitautor des Fachaufsatzes; die Veränderungen bei beiden Betroffenengruppen stimmten hingegen weitgehend überein.
Das Team verabreichte den Patientinnen und Patienten zweierlei Arzneimittel, nämlich den Cholesterinsenker Statin sowie Angiotensin-Rezeptorblocker, die gegen Bluthochdruck eingesetzt werden. Das Resultat: Durch Behandlung mit diesen Medikamenten verbessern sich die klinischen Symptome. Experimente mit Zellkulturen ergaben: Kultiviert man menschliche Endothelzellen mit dem HDL-Cholesterin von behandelten Patientinnen und Patienten, so verringert sich die Bildung von Entzündungsfaktoren.
„Diese Beobachtungen können für künftige therapeutische Strategien richtungsweisend sein“, fasst Schaefer zusammen.
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Weiterführende Informationen:
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