Neue Behandlung verdreifacht die Überlebensrate bei schwerem Blutverlust

von | Mai 5, 2025 | Gesundheit

Ein israelisches Forscherteam hat einen bedeutenden Durchbruch erzielt, der in Notfällen mit schwerem Blutverlust unzählige Leben retten könnte. Ihre neue Behandlung besteht in der Aktivierung eines Proteins namens PKC-ε kurz nach dem Auftreten starker Blutungen. In ihren Studien verdreifachte dieser Ansatz die Überlebensrate, die von 25 % auf beeindruckende 73 % anstieg. Darüber hinaus trug die Behandlung zur Aufrechterhaltung einer gesunden Organfunktion bei, indem sie das Energieniveau der Zellen steigerte, was Hoffnung auf bessere Ergebnisse bei der Notfallbehandlung von Traumata gibt.

Symbolbild. Credits: Pixabay
Symbolbild. Credits: Pixabay

Forschende der Hebräischen Universität Jerusalem und des IDF Medical Corps haben einen vielversprechenden neuen therapeutischen Ansatz zur Behandlung des hämorrhagischen Schocks entdeckt, eines lebensbedrohlichen Zustands, der durch schweren Blutverlust verursacht wird und nach wie vor die Hauptursache für vermeidbare Todesfälle bei Traumata weltweit darstellt. Die Studie unter der Leitung von Dr. Ariel Furer und Dr. Maya Simchoni vom Institut für Forschung in der Militärmedizin, einem gemeinsamen Projekt der Medizinischen Fakultät der Hebräischen Universität Hadassah und des Sanitätskorps der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF), zeigt, dass die Aktivierung der Proteinkinase C epsilon (PKC-ε) die frühen Überlebensraten und die physiologische Stabilität nach schweren Blutungen deutlich verbessert.

In einem sorgfältig kontrollierten Experiment mit einem Schweinemodell lösten die Forscher einen hämorrhagischen Schock aus, indem sie 35 % des gesamten Blutvolumens der Tiere abzogen. Tiere, die nur fünf Minuten nach Beginn der Blutung mit einem PKC-ε-Aktivatorpeptid behandelt wurden, zeigten eine dramatisch verbesserte Überlebensrate: 73 % der behandelten Tiere überlebten, während es bei den unbehandelten Tieren nur 25 % waren. Darüber hinaus behielten die behandelten Tiere eine signifikant bessere kardiovaskuläre Stabilität bei, einschließlich Blutdruck, Herzfrequenz und Herzleistung, alles kritische Indikatoren für eine effektive Reaktion während eines schweren Traumas.

Darüber hinaus ergab eine detaillierte Analyse der mitochondrialen Aktivität eine verbesserte Funktion im Herzgewebe der Tiere, die den PKC-ε-Aktivator erhielten. Da Mitochondrien lebenswichtige zelluläre Energieproduzenten sind, deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass die Aktivierung von PKC-ε dazu beiträgt, das Energieniveau von Organen unter Stress aufrechtzuerhalten, was das Gewebe möglicherweise vor weiteren Schäden im Zusammenhang mit schwerem Blutverlust schützt.

Die Auswirkungen dieser Studie sind nach Ansicht der Autoren weitreichend. Die derzeitigen Therapiestrategien für einen schweren hämorrhagischen Schock beinhalten häufig eine Flüssigkeitsreanimation, die die Gewebeschäden unbeabsichtigt verschlimmern kann, indem sie eine ischämische Reperfusionsverletzung auslöst. Dieser neue Ansatz – die Verabreichung eines PKC-ε-Aktivierungspeptids – habe das Potenzial, diese schädlichen Auswirkungen deutlich zu minimieren und dadurch die Überlebenschancen zu verbessern, sowie die mit schweren Traumata verbundenen Komplikationen zu verringern.

Original Paper:

Protein kinase C epsilon activation improves early survival in an acute porcine model of controlled hemorrhage | Scientific Reports


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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