Magenkrebs: Biomarker AF1q zur Vorhersage des Rückfallrisikos identifiziert

von | Jul 30, 2024 | Allgemein, Forschung, Gesundheit

Bei seinen Analysen der Tumorproben von 182 Patienten, die an MedUni Wien/AKH Wien wegen eines Magenkarzinoms operiert worden waren, legte das Forschungsteam um Elisabeth Gruber (Universitätsklinik für Allgemeinchirurgie) und Lukas Kenner (Klinisches Institut für Pathologie) den Fokus auf AF1q. Das ist ein Gen, das ursprünglich in Verbindung mit Blutkrebsarten wie Leukämie entdeckt wurde und in der medizinischen Forschung inzwischen für seinen Einfluss auf verschiedene zelluläre Prozesse bekannt ist, die zur Krebsentstehung und -ausbreitung beitragen. „In Zusammenhang mit Magenkrebs ist die Rolle von AF1q bisher weitgehend unerforscht“, beschreibt Elisabeth Gruber die Ausgangslage.

Wie die Studie zeigt, weisen 178 der 182 untersuchten Tumorproben, also 97,8 Prozent, moderat bis signifikant erhöhte AF1Q-Spiegel auf, die mit einem entsprechend höheren Rückfallrisiko und geringeren Überlebenschancen assoziiert sind. „Damit qualifiziert sich AF1q als vielversprechender Biomarker, mit dem die Prognose der Patienten besser eingeschätzt werden kann“, betont Elisabeth Gruber. „Unsere Ergebnisse rechtfertigen die Erwägung, AF1q in den diagnostischen Prozess einzubeziehen“, ergänzt Kenner. Konkret könnte bei der Untersuchung von Gewebeproben des Tumors der neu identifizierte Marker mit berücksichtigt werden, um so ein erhöhtes Rückfallrisiko frühzeitig zu erkennen und die Therapiemaßnahmen individuell anzupassen.

Vierthäufigste Krebstodesursache weltweit

Magenkrebs stellt weltweit die fünfthäufigste Tumorart und die vierthäufigste Krebstodesursache dar: Allein 2020 waren rund zehn Millionen Todesfälle darauf zurückzuführen. Die chirurgische Entfernung des Tumors gilt als Grundlage für die Heilung von Magenkrebs. Allerdings kommt es in Europa bei 38,8 Prozent (Asien: 60 %) der Patienten innerhalb von zwei Jahren nach der Operation zu einem Rückfall (Rezidiv). „Unsere Studie kann helfen, die Nachsorge der Patienten zu optimieren und ihre Überlebenschancen zu erhöhen“, heben Gruber und Kenner die Relevanz der Erkenntnisse hervor.


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