IFCC

von | März 17, 2025

Die International Federation of Clinical Chemistry and Laboratory Medicine (IFCC), zu Deutsch „Internationale Vereinigung für Klinische Chemie und Labormedizin“, ist eine weltweit tätige Organisation, die sich für Fortschritt und Qualität in der Labormedizin einsetzt. Gegründet wurde sie 1952 in Paris, damals noch unter dem Namen „International Association of Clinical Biochemists“. Heute hat sie ihren Sitz in Mailand, Italien, und verbindet über 90 nationale Fachgesellschaften, mehr als 40 Unternehmen und zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Labormedizin. Doch was macht die IFCC genau, und warum ist sie so wichtig für diesen Bereich? Das wollen wir hier einfach erklären.

Die IFCC hat eine klare Mission: Sie will die Labormedizin weltweit voranbringen, um die Gesundheitsversorgung zu verbessern. Das tut sie, indem sie Standards setzt, Forschung fördert und Wissen verbreitet. Labormedizin ist der Bereich der Medizin, der sich mit Laboruntersuchungen beschäftigt – also mit Tests von Blut, Urin oder Gewebe, um Krankheiten zu erkennen oder zu überwachen. Die IFCC sorgt dafür, dass solche Tests überall auf der Welt verlässlich und vergleichbar sind. Ein Beispiel: Wenn ein Bluttest in Deutschland ein bestimmtes Ergebnis liefert, sollte er in Brasilien oder Japan dasselbe bedeuten. Dafür entwickelt die IFCC internationale Referenzmethoden und -materialien, die Labore als Maßstab nutzen können.

Ein großes Thema der IFCC ist die Standardisierung. Sie arbeitet daran, dass Messwerte – etwa für Cholesterin oder Blutzucker – überall einheitlich sind. Das ist nicht nur für Ärzte wichtig, die auf die Ergebnisse angewiesen sind, sondern auch für Patienten, die sich auf eine genaue Diagnose verlassen. Die IFCC hat dazu verschiedene Arbeitsgruppen, die sich mit speziellen Fragen beschäftigen, wie der Standardisierung von Tests für Herzmarker oder Nierenfunktion. Diese Arbeit hilft, Fehler zu vermeiden und die Qualität der Labordiagnostik zu steigern.

Neben der Forschung spielt Bildung eine riesige Rolle. Die IFCC organisiert Kongresse, Workshops und Online-Seminare, bei denen Fachleute aus aller Welt zusammenkommen, um Neues zu lernen und Ideen auszutauschen. Sie bietet auch Schulungen an, zum Beispiel für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, und veröffentlicht ein eigenes Fachjournal, das „eJIFCC“. So sorgt sie dafür, dass das Wissen in der Labormedizin aktuell bleibt und sich verbreitet – von großen Universitätskliniken bis hin zu kleinen Laboren in Entwicklungsländern.

Die Bedeutung der IFCC für die Labormedizin zeigt sich auch in ihrer Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder dem Internationalen Büro für Maße und Gewichte (BIPM). Gemeinsam arbeiten sie an globalen Standards, die nicht nur die Wissenschaft, sondern auch die Praxis im Krankenhaus oder bei der Ärztin vor Ort verbessern. Besonders in Zeiten von Pandemien, wie bei Corona, wird klar, wie wichtig einheitliche und schnelle Labortests sind – die IFCC hat hier mitgeholfen, solche Tests weltweit auf die Beine zu stellen.

Für die Labormedizin ist die IFCC also eine Art Leitstern. Sie verbindet Menschen und Ideen, setzt Maßstäbe und sorgt dafür, dass die Arbeit im Labor nicht nur präzise, sondern auch nützlich für die Patienten ist. Ohne sie wäre die moderne Medizin weniger zuverlässig – denn hinter jeder Diagnose steckt ein Labortest, und hinter vielen dieser Tests steht die Arbeit der IFCC. So trägt sie dazu bei, dass Menschen überall auf der Welt besser behandelt werden können.


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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